Sanierung Königsbrücker Straße
« am: 30. März 2011, 17:03 »
Pressemeldung von SZ Online vom 30.03.2011

Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker

Von Denni Klein

Für den amtierenden OB sind vier Spuren nicht mit der Umwelt und Sicherheit für Fußgänger vereinbar.
 
Dresdens amtierender Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat gestern die neue Planung für eine Königsbrücker Straße mit vier Spuren gestoppt. Die Verwaltung habe eine Vorlage erarbeitet, die den vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Straße vorschlägt, um eine Verbesserung des motorisierten Individualverkehrs zu erzielen, teilte der Bürgermeister mit. „Diese Vorlage muss nun noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden.“ Die Gründe: Erstens sind die geplanten Straßenbahn-Haltestellen für die Fahrgäste zu gefährlich. Und zweitens konterkariert ein vierspuriger Ausbau die Pläne, eine Umweltzone zu verhindern, weil man, um die Luftreinheitsziele zu erreichen, dann Pförtnerampeln bauen müsste, um den Verkehr zu drosseln.

Hilbert kann als Umweltbürgermeister dem Plan nicht zustimmen, weil sie seine Bemühungen, den Dresdnern die Umweltzone zu ersparen, zunichte machen würde. Die Königsbrücker gehört zu den Straßen mit den höchsten Überschreitungen der Luftverschmutzungsgrenzen und muss daher vom Verkehr entlastet werden. Ein Ausbau auf vier statt zwei überbreite Spuren würde dagegen noch mehr Verkehr anlocken - die Umweltzone wäre nicht mehr zu verhindern.

Warnung vor Haltestellen

Vor den gefährlichen Haltestellen warnte die Landesdirektion die Stadt. Die seien nicht genehmigungsfähig. Schließlich sind ohne eigenes Gleisbett auch noch die Bundesfördermittel in Gefahr. Hilbert stellt sich mit der Entscheidung aber auch gegen seinen Parteifreund, FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok. Er fordert die durchgängige Vierspurigkeit und droht, den Bau sonst nicht zu fördern.

Nun liegen die Pläne mit zwei überbreiten Spuren wieder auf dem Tisch. Sie sollen nach SZ-Informationen in Details aktualisiert und im Sommer dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.

Quelle: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dresden/Hilbert_stoppt_vierspurige_Koenigsbruecker/articleid-2726418

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #1 am: 08. Juni 2011, 20:38 »
Es gibt Neuigkeiten zur Königsbrücker Straße.

Hier ein Zitat, der den wichtigsten Inhalt wiedergibt:

Zitat
Die Königsbrücker Straße soll, wie bereits 2006 beschlossen, zweispurig gebaut werden. Lediglich eine Änderung gibt es: Zwischen Bischofsweg und Stauffenbergallee sind jetzt stadtauswärts zwei Autospuren statt einer vorgesehen. Dafür fallen vor dem MDR-Funkhaus Parkplätze und einige Bäume zusätzlich weg.

Weitere Infos gibt es hier:
http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dresden/Koenigsbruecker_soll_zweispurig_gebaut_werden/articleid-2783258

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #2 am: 27. Juni 2011, 19:54 »
Heute stehen in der SZ und in der Morgenpost wieder Artikel zur Königsbrücker Straße drin.

Dirk Hilbert (FDP) möchte, auch gegen den Willen seiner Partei, dass die Königsbrücker Straße zweispurig wird. Die Spuren sollen überbreit werden, damit zwei Autos nebeneinander passen. LKWs passen dagegen nicht nebeneinander. Auf 60 % der Strecke zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee soll die Straßenbahn ein eigenes Gleisbett erhalten. Bspw. zwischen Louisenstraße bis Bischofsweg sollen die Gleise befahrbar bleiben.

Wenn alles klappt, soll 2014 Baubeginn sein und die Fertigstellung 2016 erfolgen. Dirk Hilbert ist es egal, von welchen Parteien er Stimmen erhält, hauptsache, der bekommt die benötigte Mehrheit.

(PM) „Wir helfen dir sparen, lieber Sven“
« Antwort #3 am: 30. August 2011, 18:39 »
Wieder was neues von der Königsbrücker Straße: Pressemeldung von SZ-Online vom 30.08.2011, Link: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dresden/Wir_helfen_dir_sparen_lieber_Sven/articleid-2849749

„Wir helfen dir sparen, lieber Sven“

Von Denni Klein

Interims-OB Hilbert rechnet dem Wirtschaftsminister und FDP-Parteifreund Sven Morlok vor, warum er Geld für die Königsbrücker Straße mit zwei Spuren geben soll.
 
Wenn sich Freunde streiten, geht es meist ums Geld. So auch bei Dresdens Wirtschaftsbürgermeister und Interims-OB, Dirk Hilbert, und Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok. Beide sind Parteifreunde, beide sind FDP-Politiker. Auslöser des Streits zwischen den Duz-Freunden ist die Königsbrücker Straße. Einig sind sich beide in einem Punkt: Die Straße muss schnellstmöglich saniert werden. Doch bei der Frage nach dem Wie finden beide nicht zueinander. Sven Morlok vertritt als aus Leipzig Zugereister linientreu die reine Lehrmeinung der Dresdner FDP: Die will einen vierspurigen Ausbau haben und für Tempovorteile im homöopathischen Bereich, wie die Verkehrsforscher der TU sagen, auf ein eigenes Gleisbett für die Straßenbahn verzichten. Auch, wenn die Straßenbahnen dadurch ausgebremst und somit unattraktiver werden. Dafür und nur dafür will Morlok seine Geldschatulle öffnen.

Dirk Hilbert, der der Dresdner FDP angehört, hat damit gleich ein dreifaches Problem: Erstens muss die Stadt für die vier Spuren von Anwohnern deutlich mehr Land abkaufen. „Das wird teurer und viele haben juristische Gegenwehr bis zur letzten Instanz bereits angekündigt“, sagt Hilbert. Das verzögere einen Baustart wohl um Jahre. Zweitens gelten die Haltestellen als zu gefährlich und damit nicht genehmigungsfähig. Und drittens: Die vierspurige Variante wird für Stadt und Land viel teurer als der Kompromiss von Hilbert.

Der Bürgermeister schlägt deshalb seinem Parteifreund vor, die Strecke mit zwei überbreiten Spuren zu bauen. Dann könnten Pkws immer noch an fast allen Stellen bequem überholen, nur für zwei Lastwagen nebeneinander wäre kein Platz. Dafür kann die Bahn im eigenen Gleisbett und so viel schneller fahren, was die Straßen entlastet und die Umwelt schont.

Wenn Freunde streiten, kommen sachliche Argumente aber nicht immer beim Gegenüber an. Deshalb setzt Bürgermeister Hilbert auf die Sprache des Geldes. Dazu hat er ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Das hat alle Vorschriften des Landes geprüft und kommt zum Ergebnis: Die Kompromissvariante mit zwei überbreiten Spuren ist voll genehmigungs- und vor allem auch förderfähig. Das ganze hat die Stadt jetzt mit nackten Zahlen untersetzt: Die zweispurige Lösung würde alles inklusive 33,8 Millionen Euro kosten und könnte ab 2014 gebaut werden. Dank des eigenen Gleisbetts könnten vom Bund nach gängiger Praxis knapp fünf Millionen für den Bau der Schienen fließen. Das Land würde 8,75 und die Stadt 20,1 Millionen bezahlen.

Die von Morlok vertretene Variante mit vier Spuren kostet 37,9 Millionen Euro, 4,1Millionen mehr. Weil vom Bund dann fast nichts mehr kommt, kämen auf die klamme Landeskasse 10,37Millionen Euro und auf die Stadt 26,55 Millionen Euro zu. „Meine Botschaft ist: Wir helfen dir sparen, lieber Sven“, sagt Hilbert. Mindestens 1,6Millionen Euro. Wenn sich Freunde streiten, geht es meist ums Geld. Wenn bei einer Lösung beide Freunde Geld sparen können, klingt das nach Versöhnung.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #4 am: 28. September 2011, 18:34 »
Heute gibt es in der Sächsischen Zeitung wieder einen Artikel über den Ausbau der Königsbrücker Straße.

Link: http://www.sz-online.de/nachrichten/dresden-stadtteile/artikel.asp?id=2872732

Hier der interessanteste Abschnitt:

Zitat
Verbesserung 1: Stadt prüft begrüntes Gleisbett

Nach den jetzigen Sanierungsplänen bekommen die Straßenbahnen auf der Königsbrücker ein eigenes Gleisbett. Es wird nicht von Autos überfahren. Nach einem Vorschlag der Grünen soll die Anlage, ähnlich wie in der Münchner Straße, begrünt werden. „Grundsätzlich ist eine Begrünung denkbar, jedoch muss der Gleisbereich für Rettungsfahrzeuge weiterhin nutzbar bleiben“, sagt Jantzen. Mit Rasengittersteinen wäre das möglich.

(PM) Streit um Königsbrücker: Aus für Linien 7 & 8?
« Antwort #5 am: 29. September 2011, 20:32 »
Pressemeldung aus Dresdner Morgenpost, 29.09.2011, Seite 4/5


Zu wenig Platz für Haltestellen - DVB-Chef Zieschank fürchtet um die Sicherheit seiner Fahrgäste

Streit um Königsbrücker: Aus für Linien 7 & 8?

Von Andreas Weller

Showdown um die Königsbrücker Straße: Nach rund 17 Jahren Streit um den Ausbau der Nord-Einfallstraße soll der Stadtrat heute die Variante endgültig abstimmen. Im Vorfeld macht DVB-Chef Reiner Zieschank mobil gegen den vierspurigen Ausbau, droht sogar, den Bahnverkehr wegen Sicherheitsbedenken auf der Strecke einzustellen.

Der Streit um die Königsbrücker Straße: Variante 5 (kostet 35,5 Mio. Euro), mit vier Spuren und überfahrbaren Gleisen, oder die von OB-Vertreter Dirk Hilbert (FDP) vorgeschlagene Variante 6 (für 32 Mio. Euro), mit einer überbreiten Fahrbahn stadtauswärts, auf der zwei Autos fahren können, und einer Spur Richtung Innenstadt - dafür bekäme die Bahn größtenteils eigene Gleisanlagen (Morgenpost berichtete).

Welche Variante heute eine Mehrheit bekommen wird, war gestern unklar. Heute tritt der Bauausschuss dazu noch mal in einer Sondersitzung zusammen. CDU und FDP sind für die vier Spuren. SPD, Grüne und Linke für Hilberts Kompromiss. Die Bürgerfraktion ist wohl das Zünglein an der Waage. Sprecher Christoph Hille: „Ich weiß noch nicht, wie ich abstimmen werde. Variante 6 halte ich für nicht förderfähig und Variante 5 für nicht genehmigungsfähig.“ Klar gegen Variante 5 spricht sich DVB-Vorstand Zieschank aus. „Wenn der Stadtrat Variante 5 beschließt, würden die DVB im Verfahren Widerspruch einlegen! Das können wir unseren Kunden nicht zumuten.“ Sorgen machen ihm vor allem die Haltestellen. Wenn dort zwei Laster nebeneinander stehen oder der eine dem anderen die Sicht auf die Ampel versperrt, würde das Lebensgefahr für DVB-Fahrgäste bedeuten. „Das können wir nicht verantworten“, so Zieschank. „Entweder fährt dann da keine Bahn, oder sie halten nicht an den Haltestellen.“ Betroffen wären die Linien 7 und 8 – wichtigen Linien. In den letzten Jahren sind die Fahrgastzahlen an der Königsbrücker von 14 000 auf 19 000 täglich gestiegen.

Zieschank: „Die Königsbrücker muss endlich gebaut werden.“ Die DVB haben bereits 1,1 Millionen Euro in Notreparaturen gesteckt und weitere 1 bis 1,5 Mio. Euro würden benötigt. Zudem können die Bahnen wegen des schlechten Zustands dort nur schleichen, verlieren Zeit – jeden Tag fahren zwei Bahnen mehr als geplant. Das kostet jedes Jahr 1 Mio. Euro.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #6 am: 30. September 2011, 19:16 »
Wie der MDR eben mitteilte, hat der Stadrat für den vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Str. gestimmt. Mal sehen, ob die DVB die Ankündigung des Herrn Zieschank wahr machen werden.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2011, 13:48 »
Die Dresdner Morgenpost schreibt dazu heute auf den Seiten 4 und 5:


Schmutz, lästig, gefährlich: Der von der Betonfraktion beschlossene vierspurige Ausbau macht mehr Probleme, als er löst

Der Irrsinn von der Königsbrücker

Von Andreas Weller

Nach 17 Jahren Streit haben CDU und FDP den vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Straße im Stadtrat durchgepeitscht: Alles deutet drauf hin, dass dies nur ein Pyrrhussieg sein wird. Nun drohen Klagen, lange Verzögerungen und sogar die Verweigerung der Genehmigung durch die Regierungsdirektion. Und wenn die vierspurige "Köni" doch kommt, droht eine Staufalle. Der Irrsinn!

Vize-OB Dirk Hilbert (FDP) ist mit seiner Variante mit überbreiten Fahrbahnen auch an seinen eigenen Truppen gescheitert: "Ich hätte mir aus fachlicher Sicht diese Variante gewünscht, weil sie stadtraumverträglich ist und uns sowohl genehmigungsfähig als auch förderfähig erscheint. Davon bin ich bei der vierspurigen Variante nicht überzeugt."

Vier Spuren bergen etliche Risiken: Für die DVB werden die Haltestellen zu lebensgefährlichen Fallen. Wenn Autos und Laster in Zweierreihen vor den Haltestellen rollen, kommen die Fahrgäste nicht sicher zur Bahn. Die DVB drohen damit, die Linien 7 und 8 einzustellen (Morgenpost berichtete). Auf jeden Fall werden sie aber Widerspruch einlegen – das bedeutet Verzögerungen. Die Sicherheitsbedenken sind auch Grund, dass die Landesdirektion den Bau nicht genehmigen könnte. 2001 war bereits eine vierspurige Lösung abgelehnt worden. Anwohner und Gewerbetreibende müssen mit weniger Platz auskommen. Der Gehweg wird bis zu zwei Meter schmal! Vorgärten werden abgerissen. Es drohen Klagen. Die Zahl der Parkplätze schrumpft von derzeit 185 auf gerade mal 115 – zwischen Katharinenstraße und Louisenstraße fällt jeder zweite Parkplatz weg.

Da sind wir auch schon bei den Autos: Weil die Gleise der Bahn deutlich mehr befahren werden können, droht Stau. Noch mehr, weil die Vorgaben des Luftreinhalteplans eingehalten werden müssen. Pförtnerampeln werden den stadtwärtigen Verkehr ausbremsen. Am Olbrichtplatz und an der Stauffenbergallee werden Abbieger bevorzugt – wer geradeaus will, muss mit langen Rotphasen rechnen. Die Königsbrücker wird eine Art Autobahn, auf der aber nur wenige fahren dürfen.

Geld: Die vierspurige Variante ist rund 3,5 Millionen Euro teurer (35,5 Mio. Euro). Fördergeld vom Bund gibt es nur, wenn die Bahn eigene unüberfahrbare Gleiskörper bekommt. Das ist bei der vierspurigen Variante deutlich weniger. Trotzdem spricht Dresdens FPD-Chef Johannes Lohmeyer von einem „großartigen Erfolg!“.

Hilbert will als „guter Verlierer“ die vierspurige „Köni“ nun umsetzen: „Bleibt zu hoffen, dass wir bei den Prüfungen nicht wieder alles zurückbekommen und dann zusätzlich Zeit verlieren.“

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #8 am: 11. Oktober 2011, 18:07 »
Auf Seite 9 der heutigen Ausgabe der Dresdner Morgenpost sind Leserbriefe abgedruckt. Diesmal ist wieder einer dabei, in dem es um die Königsbrücker Straße geht:

Zitat von: Dresdner Morgenpost, Seite 9, Leserbrief von Heiko Schneider
"Ich wohne in Weixdorf und ich wünsche mir den Erhalt der Linie 7. Weil die Königsbrücker Straße grundhaft saniert werden muss, wäre es für uns ein großer Vorteil, diese Linien unterirdisch zu verlegen. In diesem Tunnel könnten im Störungsfall auch Busse fahren. Die Vorteile: mehr Platz für Radverkehr, mehr Grün, störungsfreie und pünktliche Fahrten im Tunnel, grüne Welle für Kraftfahrzeuge und im Winter weniger Gefahr."

Was haltet ihr von dieser Idee? Gibt es eigentlich irgendwo Tunnel, in denen nur Straßenbahnen und Busse fahren?

An sich finde ich die Idee einer unterirdischen Straßenbahn ja nicht schlecht, auch wenn ich nicht glaube, dass diese jemals in Dresden realisiert werden würde. Von Vorteil sind natürlich die höheren Geschwindigkeiten, die im Tunnel gefahren werden könnten. Ein sehr großer Nachteil ist aber, dass so ein Tunnel einiges an Kosten für Bau und Instandhaltung verschlingt.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #9 am: 11. Oktober 2011, 18:58 »
Da gehts schon weiter, dass auf einer so langen Strecke ALLE Fahrzeuge mit Sicherungstechnik (PZB-ähnlich) ausgerüstet werden müssen, die Fahrer müssen auf die neue Signaltechnik (Farbsignale) geschult werden usw. usf.

Übrigends war das schon in den 60ern geplant, ab dem Albertplatz bzw. gar ab der Stauffenbergallee durch einen Tunne zum Hauptbahnhof zu fahren, also die komplette Innenstadt untertunneln (auch Wilsdruffer Straße, PiPl usw.)

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #10 am: 11. Oktober 2011, 19:06 »
Auf Seite 9 der heutigen Ausgabe der Dresdner Morgenpost sind Leserbriefe abgedruckt. Diesmal ist wieder einer dabei, in dem es um die Königsbrücker Straße geht:

Zitat von: Dresdner Morgenpost, Seite 9, Leserbrief von Heiko Schneider
"Ich wohne in Weixdorf und ich wünsche mir den Erhalt der Linie 7. Weil die Königsbrücker Straße grundhaft saniert werden muss, wäre es für uns ein großer Vorteil, diese Linien unterirdisch zu verlegen. In diesem Tunnel könnten im Störungsfall auch Busse fahren. Die Vorteile: mehr Platz für Radverkehr, mehr Grün, störungsfreie und pünktliche Fahrten im Tunnel, grüne Welle für Kraftfahrzeuge und im Winter weniger Gefahr."

Was haltet ihr von dieser Idee? Gibt es eigentlich irgendwo Tunnel, in denen nur Straßenbahnen und Busse fahren?

An sich finde ich die Idee einer unterirdischen Straßenbahn ja nicht schlecht, auch wenn ich nicht glaube, dass diese jemals in Dresden realisiert werden würde. Von Vorteil sind natürlich die höheren Geschwindigkeiten, die im Tunnel gefahren werden könnten. Ein sehr großer Nachteil ist aber, dass so ein Tunnel einiges an Kosten für Bau und Instandhaltung verschlingt.

Solche Tunnel gibts (als reine Straßenbahntunnel) im Ruhrpott - was dort als U+++ bezeichnet wird, sind für mich auch nur Straßenbahnen. Wobei es in Essen mal einen Tunnel gab, in welchem Strasßenbahnen und (Du(O))-Busse fuhren. Seit Einstellung des Duo-Bus-Betriebes Mitte der 90er nicht mehr.

Ein Tunnel unter der Königsbrücker, ich weiß nicht. Wie Tatra-Fan schrieb, ist besondere Technik nötig. Und wenn (auch nur im Störfall) Dieselbusse da durch sollen, werden noch höhere Anforderungen an Be- und Entlüftung erforderlich (Oder warum fahren bzw werden fahren im Berliner Nord-Süd-Tunnel und dem Citytunnel Leipzig keine Dieselfahrzeuge?). Vom Baugrund und den Kosten mal abgesehen.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #11 am: 11. Oktober 2011, 19:15 »
Busse in Tunnel gab es mal in Essen, aber das dürfte auch schon einige Jahre her sein. Die Kombination normaler Busse mit Schienenverkehr in Tunneln ist grundsätzlich nicht zulässig und wäre auch äußerst gefährlich. In Essen damals wurden die Spurbusse (!) wie die Straßenbahnen für das Zugsicherungssystem ausgerüstet. Echte ÖPNV-Trassen unter Tage sind aber einfach undenkbar.
Neben den wirtschaftlichen und finanziellen Bedenken sehe ich v.a. die besvorstehenden betrieblichen Umstände auch als eine große Hürde. Sämtliche Straßenbahnen müssten mit einem Zugsicherungssystem ausgerüstet werden. Bei unterirdischen Haltestellen müsste berücksichtigt werden, dass ich Dresden fast nur Einrichtungswagen vorhanden sind. Nicht zu vergessen sind die sonstigen notwendigen kostenintensiven Sicherungsanlagen und ständigen Wartungsarbeiten.
Mal ganz abgesehen davon würde man den MIV über der Erde durch die Entfernung der Straßenbahngleise stark beschleunigen - und das in einem Wohngebiet. Ob das die Neustadt aufwerten wird? Das ist die klassische westdeutsche Verkehrspolitik der 60er/70er Jahre. Wer wissen will, wie Städte mit unterirdischem ÖV aussehen, sollte sich mal Duisburg oder Essen anschauen.

Re:(PM) Hilbert stoppt vierspurige Königsbrücker
« Antwort #12 am: 14. Oktober 2011, 07:23 »
Man muss dabei beachten, dass der Essener Tunnel-Duo-Spurbus elektrisch (!) durch den Tunnel fuhr und Türen auf der linken Seite hatte!

(PM) CDU kippt um bei Streit um Königsbrücker
« Antwort #13 am: 03. Oktober 2013, 08:06 »
Quelle: Meldung von DNN Online (Link siehe unten)

CDU kippt um bei Streit um Königsbrücker: Partei besteht nicht mehr auf vier Spuren

Neuigkeiten zum Thema Königsbrücker Straße: Die CDU besteht nun nicht mehr auf einen vierspurigen Ausbau. Die Variante 7m ist damit vom Tisch und Variante 7 nun wieder bevorzugt. Jedoch bringen die Grünen nun eine neue Variante ins Spiel.

Alle weiteren Infos: hier!