Pressemeldung aus Dresdner Morgenpost, Seite 9
VETO gegen VVO - Stadtrat will nächste Preiserhöhung stoppen
von Dirk Hein
Bus und Bahn fahren wird wieder teurer. Im November will der VVO erneut an der Preisschraube drehen. Der MOPO liegt exklusiv die Beschlussempfehlung dafür vor. Zum ersten Mal will sich der Stadtrat vehement dagegen wehren.
3,35 Millionen Euro mehr will der VVO ab November über die Ticketerhöhung einnehmen. Konkret teurer wird die Einzelfahrt (von 2,20 Euro auf 2,30 Euro), sämtliche Monatstickets (Dresden von 58 auf 59 Euro) sowie alle Jahreskarten (Dresden von 558 auf 573 Euro). Intern begründet wird dies mit höheren Personalkosten und mit einem Blick auf Leipzig, wo die Einzelfahrt 2,40 Euro kostet. Der geplanten Erhöhung muss am 1. Juli noch die Verbandsversammlung zustimmen. Und dort braut sich ein Aufstand zusammen.
Auf Antrag von Grünen und Linken beschloss der Stadtrat am Donnerstag, dass die Landeshauptstadt der Gebührenerhöhung nur zustimmen darf, wenn die Preise für die "4er Karte ermäßigt" nicht angehoben werden. "Ermäßigungen müssen wieder Ermäßigungen werden", sagt Jens Matthis (48, Linke). Weitere Bedingung: Die Verteuerung der Abo-Monatskarten und der Jahreskarten wird auf maximal 1,5 Prozent begrenzt.
"Dresden ist in der Verbandsversammlung zwar in der Minderheit, aber wir erhöhen so den Druck auf die anderen. Die werden sauer sein und den Schwarzen Peter nicht bei sich haben wollen", sagt Johannes Lichdi (51, Grüne). "Vielleicht bewegt sich deshalb tatsächlich noch etwas."