Antw:(ZM) Busse sollen über Augsburger rollen
« Antwort #15 am: 09. Juli 2019, 21:56 »
man kann doch nicht überall was fahren lassen...die menschen haben doch auch beine um nach hause zu kommen und nicht dass der bus genau vor ihrer haustür hält und die in ihre wohnung fallen...

Im Fall der Augsburger Straße handelt es sich um die größte Lücke im ÖPNV-Netz in Dresden. Rund 1800 Menschen gelten als nicht an den ÖPNV angebunden. Es ist für die DVB auch ein Wettbewerbsnachteil, wenn Autos und Fahrräder vor dem Hauseingang parken, der Bus oder die Bahn aber bis zu einem Kilometer entfernt hält. Im Übrigen ist auch nicht jede Person gut zu fuß und früher oder später kommt jeder in das Alter, in dem solche weiten Wege fast unüberwindbar werden. Und nein, überall wird sicher kein Bus fahren. Auf der Augsburger Straße werden aber ordentliche Fahrgastzuwächse erwartet, weshalb sich der Verkehr dort auch rechnen soll.

Gewissermaßen sind wir schon bei Wünsch dir was, wenn man die Leute vom Auto wegbekommen will.

Genau und wenn man mehr Leute vom Auto wegbekommt, profitieren auch die, die unbedingt mit dem Auto fahren müssen (oder wollen).

Antw:(ZM) Busse sollen über Augsburger rollen
« Antwort #16 am: 10. Juli 2019, 00:39 »
also soll ein familienvater, der ne frau und 2 kinder hat...bei seinem wocheneinkauf mit 6 großen taschen in den bus rammeln und dann vllt noch 2 mal umsteigen?!
die, die sowas verlangen, kotzen am meisten ab, weil genau so eine person, dann den meisten platz weg nimmt.

es ist einfach hirnverbrannt, dass man aufs auto verzichten soll und stattdessen mit dem öpnv fahren soll.
nicht jeder hat nen arbeitsweg von vllt 5 min, nein...die müssen durch die ganze stadt fahren, von mir aus auch von der einen in die andere ecke dresdens...
denkt ihr, die haben lust, 2h eher aufzustehen, um dann eventuell noch 3x umsteigen zu müssen?! wohl kaum!

Antw:(ZM) Busse sollen über Augsburger rollen
« Antwort #17 am: 10. Juli 2019, 07:00 »
also soll ein familienvater, der ne frau und 2 kinder hat...bei seinem wocheneinkauf mit 6 großen taschen in den bus rammeln und dann vllt noch 2 mal umsteigen?!

Erstmal freut es mich, dass du mal ein neues Beispiel bringst und nicht wie sonst immer von der Person redest, die nachts um 3 Uhr außerhalb Dresdens auf Arbeit sein muss. Was mich nur irritiert: Wo stellst du dir vor, dass Leute ihren Wocheneinkauf erledigen? Also ich z. B. bleibe in meinem Stadtteil und laufe da pro Richtung auch mal 20 Minuten. Wenn ich das auf die Augsburger Straße übertrage, gibt es an der 64 und an der 65 jede Menge Läden zum Einkaufen, für die man nicht umsteigen müsste. Es hat aber auch niemand verlangt, dass man solche „Extrembeispiele“ ausschließlich mit dem ÖPNV abwickeln soll. Die einzelnen Personen deiner Beispielfamilie fahren zum Beispiel auch zur Arbeit, zum Einkaufsbummel in die Innenstadt, in die Schule, zu anderen Freizeitaktivitäten oder besuchen Verwandte und trinken da vielleicht mal was alkoholisches, etc… Nehmen wir mal an, beide Elternteile verfügen über jeweils ein Auto. Wenn sich nur für eine der beiden Personen die Anbindung so verbessert, dass sie das Auto gegen eine Abo-Monatskarte tauscht, ist das schon ein erster Erfolg. Dann gibt es nicht nur ein Auto weniger, sondern auch noch eine Monatskarte die man abends und am Wochenende auch wunderbar zu zweit nutzen kann. Dann bleibt das zweite Auto künftig auch noch öfters stehen. Es sind aber nicht nur Familien, die an der Augsburger Straße wohnen. Es gibt auch ältere Leute, die zu weit weg von Bus und Bahn wohnen und vielleicht deshalb noch mit dem Auto fahren. Schüler, die einfach nur in die Schule wollen, aber mangels guter Anbindung vom Elterntaxi gefahren werden. Personen, die einfach keine Lust haben, einen Kilometer zum Bus zu laufen, ihn aber nutzen würden, wenn er vor der Haustür hält. Personen, die irgendwann merken, wie teuer Sprit bzw. ein Auto allgemein ist. Personen, die allgemein ein größeres Interesse an Umweltschutz haben und sich in dieser Richtung verändern wollen. 2014 gab es mal eine Studie, die besagt, dass ÖPNV-Nutzer im Durchschnitt angeblich schlanker sind, als Autofahrer… ;-) Im Übrigen kann man für einzelne Sachen wie Wocheneinkäufe oder ähnliches, wenn es sich nicht vermeiden lässt, ein Carsharing-Auto mieten.

es ist einfach hirnverbrannt, dass man aufs auto verzichten soll und stattdessen mit dem öpnv fahren soll.

Hirnverbrannt ist meiner Meinung nach nur, dass du als jemand, der ein gewisses Interesse am ÖPNV hat, es für ein absolutes Horrorszenario hältst, dass man den ÖPNV ausbaut, verbessert und mehr Leute zum Mitfahren bewegen möchte. Dass das bei so ziemlich jeder Netzänderung der letzten Jahre funktioniert hat, scheint dir auch irgendwie entgangen zu sein. Wenn man bedenkt, dass Dresden immer weiter wächst, der Platz für Verkehr aber gleichbleibt bzw. gleichbleiben soll, führt da kaum ein Weg an Massenverkehrsmitteln oder Fahrrädern vorbei.

nicht jeder hat nen arbeitsweg von vllt 5 min,

Wer einen Arbeitsweg von nur 5 Minuten hat, sollte am besten gleich laufen.

nein...die müssen durch die ganze stadt fahren, von mir aus auch von der einen in die andere ecke dresdens... denkt ihr, die haben lust, 2h eher aufzustehen, um dann eventuell noch 3x umsteigen zu müssen?! wohl kaum!

Ja, manche Leute müssen durch die ganze Stadt fahren. Viele meiner Kollegen wohnen aber recht günstig und müssen trotz langer Wege gar nicht oder nur einmal umsteigen. Die meisten sind auch keinesfalls zwei Stunden länger unterwegs. Die, die umsteigen müssen, benötigen vielleicht 30 Minuten länger. Ein großes Problem scheint das aber nicht zu sein, sonst würde der Anteil meiner Kollegen, die mit dem ÖPNV (oder vor allem im Sommer mit dem Fahrrad) zur Arbeit kommen, nicht steigen.

In meiner Familie und auch in meinem Kollegenkreis habe ich schon mehrfach erlebt, dass ein Auto abgeschafft wird und man stattdessen häufiger mit dem ÖPNV (auch Arbeitswege mit 2 x umsteigen!) oder dem Fahrrad fährt. Für dich mag das absolut unvorstellbar sein. Das sind aber alles keine Träumereien von mir, sondern Realität. Wenn das ÖPNV-Angebot attraktiv ist, steigen Leute auch um und lassen ihr Auto stehen.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2019, 10:23 von Lion´s City G »

Antw:(ZM) Busse sollen über Augsburger rollen
« Antwort #18 am: 21. Januar 2023, 09:09 »
Am 03.02. findet im Rathaus eine Infoveranstaltung zur Neugestaltung der Augsburger Straße statt. Link

Antw:(ZM) Busse sollen über Augsburger rollen
« Antwort #19 am: 06. Februar 2023, 06:50 »
Die Sächsische Zeitung berichtet heute, dass die Sanierung der Augsburger Straße 2025 starten soll. Begonnen wird mit dem Abschnitt zwischen der Blasewitzer Straße und der Tittmannstraße.

Auf dresden.de sind auch bereits viele Informationen zur Sanierung zusammengefasst worden. Unter anderem findet man dort auch die von der DVB geplante Vorzugsvariante fürs angepasste Liniennetz:

Linie 64 fährt zwischen Spenerstraße und Augsburger Straße künftig über die neuen Haltestellen Haydnstraße, Wartburgstraße und Tittmannstraße. Die Linie 65 fährt aus Heidenau/Luga kommend ab der Altenberger Straße weiter über die Haltestellen Behrischstraße, Dornblüthstraße, Wittenberger Straße, Alemannenstraße und Tittmannstraße zur Haltestelle Augsburger Straße und dann weiter Richtung Waldschlösschenbrücke. Den Abschnitt zwischen Altenberger Straße und Schillerplatz sollen dann die Linien 85 und 87 übernehmen.