Pressemeldung aus Dresdner Morgenpost am Sonntag vom 11.05.2014, Seite 12
Streiterei macht Billigtickets teurer
DRESDEN - Einsteigen, losfahren, sparen: Fast überall in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt man mit dem Sachsenticket von Tür zu Tür (22 Euro, bis zu vier Mitfahrer zahlen je vier Euro mehr). Nur im Verkehrsverbund Oberelbe klappt das nicht - ein echtes Ärgernis.
Wochentags ab 9 Uhr, am Wochenende sogar ganztägig gilt das billige Ticket für alle Regionalzüge, S-Bahnen, Busse und Straßenbahnen. Einzig im VVO-Gebiet, zu dem auch Dresden zählt, gilt das Sachsenticket ausdrücklich nicht in Bussen und Straßenbahnen. Hier muss man also extra löhnen, um erstmal zu einem S-Bahnhof zu kommen. In Dresden sind das nochmal satte 2,20 € pro Strecke. Den Schwarzen Peter schieben sich dabei die Verkehrsbetriebe gegenseitig zu. Denn: Bislang scheiterte die Erweiterung des Sachsentickets am Verhandlungstisch.
VVO-Pressesprecher: "Die Deutsche Bahn als Anbieter des Ländertickets muss sich mit den betroffenen Unternehmen zu den Konditionen verständigen." Zwölf Verkehrsbetriebe sind das allein im VVO, denen ein Anteil der Einnahmen aus dem Verkauf zustünde. Mindestens einer stellt sich quer - wohl weil ihm das zugeteilte Geld nicht reicht. Doch nach außen verrät die "Kungelrunde" nicht, wer das ist. Peinlich!
Immerhin, Bahn-Sprecher Jörg Bönisch (Leipzig) versichert, an einer Lösung interessiert zu sein. Konkrete weiterführende Gespräche gebe es derzeit aber nicht. Deshalb zahlen Ticket-Käufer im VVO-Gebiet weiter drauf.