Die Sächsische Zeitung berichtet, dass die sächsischen Straßenbahnbetriebe mehr Geld für den Nahverkehr fordern, um Einschnitte im Angebot zu verhindern. Link zur SZ


Vor einigen Tagen berichtete die SZ auch bereits, wie solche Einschnitte aussehen könnten. Unter anderem könnte der 10-Minuten-Takt der 68 zwischen Cossebaude und Cotta wieder abgeschafft und die ganztägige Verlängerung der 13 nach Kaditz rückgängig gemacht werden. Im schlimmsten Fall könnte sogar der generelle 10-Minuten-Takt auf den Straßenbahn- und 60er-Linien verschwinden und alle Linien künftig seltener fahren. Wenn man berücksichtigt, dass laut SZ die DVB dieses Jahr auf ca. 180 Mio. Fahrgäste zu steuern (Vergleich: 2019 waren es ca. 164 Mio.), wirken die Diskussionen um ein reduziertes Angebot etwas paradox.

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MAN NG 312

  • Man lernt nie aus! ;)
Antw:(ZM) Leipzig und Dresden fordern Millionen Euro für den Nahverkehr
« Antwort #1 am: 28. November 2024, 01:28 »
Auch jeglichen Verstärkerleistungen zu Veranstaltungen und ähnlichen stehen auf der Kippe.

Ohne jetzt eine Poltikdiskussion vom Zaun zubrechen, aber das Deutschlandticket hat dort sein übriges getan.
Sinkende Einnahmen die nicht vom Bundesbudget gedeckelt werden können bei steigender Nachfrage ist ein wenig paradox und daher sind solche gravierenden Folgen leider vorauszusehend gewesen.
Der gute Grundgedanke damit die Verkehrswende zu fördern wurde leider eher in weitere Ferne gerückt als näher.
So schön es für dem Endverbraucher ist aber 49Euro für ganz Deutschland sind völlig absurd bei einem mickrigen drei Millarden Euro teuren Zuschuss.
Wie im Artikel schon erwähnt bräuchte alleine Sachsen 200 Millionen für die Infrastruktur jährlich.
Da stellt sich die Frage wieso das Geld nicht zuerst in die Infrastruktur des ÖPNVs geflossen ist um diesen Leistungsfähigkeit und attraktiv zugestalten um dann erst hinterher das Ticket einzuführen um mehr Leute auf den ÖPNV zu bekommen.
Laut aktuellen Stand wären wohl nur 7% der Deutschlandticket Nutzer Neukunden.

Abschließend bleibt zu hoffen das innerbetriebliche Sparmaßnahmen (zb bei der Haltestellenpflege) und einen Saisonbetrieb der Fähren den Betrieb erstmal in seiner jetzigen Form erhalten.
« Letzte Änderung: 28. November 2024, 01:43 von MAN NG 312 »

Antw:(ZM) Leipzig und Dresden fordern Millionen Euro für den Nahverkehr
« Antwort #2 am: 30. November 2024, 09:58 »
Da stellt sich die Frage wieso das Geld nicht zuerst in die Infrastruktur des ÖPNVs geflossen ist um diesen Leistungsfähigkeit und attraktiv zugestalten um dann erst hinterher das Ticket einzuführen um mehr Leute auf den ÖPNV zu bekommen.

Das kann man recht einfach erklären: Als 2022 wegen stark gestiegener Spritpreise die Autofahrer entlastet wurden, sollten auch ÖPNV-Kunden eine Entlastung erhalten. Daraus entstand das deutschlandweit gültige 9-Euro-Ticket. Das Ticket kam so gut an bei der Bevölkerung an, dass man es am Ende generell eingeführt hat. Jetzt ist es halt da und auch wenn ich dir zustimme, dass erstmal Investitionen in die Infraktur und ein besseres Angebot hätten getätigt werden müssen, fände ich es ein Fehler, das Ticket wieder abzuschaffen.

Antw:(ZM) Leipzig und Dresden fordern Millionen Euro für den Nahverkehr
« Antwort #3 am: 14. Dezember 2024, 09:57 »
Passend dazu informiert die DVB auf ihrer Webseite aktuell über die Rekordnachfrage und hat dazu eine Petition verlinkt, die sich für den Erhalt des ÖPNV-Angebots einsetzt. Wer möchte, kann diese hier bis zum 28.02.2025 mitzeichnen.

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MAN NG 312

  • Man lernt nie aus! ;)
Heute gab es wieder einen Presseartikel zu dem Thema.
Man habe ein Plan erarbeitet welcher ab dem 1.4 in Kraft tritt, solange bis Mitte Februar keine Finazierungslösung vorliegt.

Vom 12min Takt ist man wieder abgeschweift, dafür gibt's nun sehr deutliche Angebotskürzungen.

Im Artikel werden folgende Aspekte erwähnt :

- Wegfall ALITA
- Wegfall Linie 73 und 76
- Einkürzungen auf den Linien 6,7,66 und 74.
- Wegfall der Fähren bis auf die Fähre Pillnitz.

Aber auch auf vielen anderen Linien gibt's empfindliche Taktausdünnungen und Einkürzungen.

Allgemein werden 2,4 Mio Fahrplankilometer im Jahr gestrichen dies entspricht ungefähr 10% des bisherigen Angebots.

Link zum Artikel : https://www.radiodresden.de/beitrag/millionenloch-bei-den-dvb-ab-april-droht-kahlschlag-853870/

Der Artikel ist leider sehr ungenau.

Bei der Linie 6 soll der Abschnitt Laubegast - Niedersedlitz nur noch alle 20 Minuten bedient werden. Ebenfalls nur noch alle 20 Minuten soll die 7 zwischen Gorbitz und Pennrich fahren. Die 74 würde eingekürzt werden auf den Abschnitt Jägerpark - Waldschlößchen. Bei der 66 entfällt der Abschnitz Altkaitz - Mockritz. Linie 68 zwischen Friedrichstadt und Cossebaude nur noch alle 20 Minuten, 60-Minuten-Takt nach Niederwartha. Und das ist noch längst nicht alles...

Noch ein Nachtrag: Details zu den Kürzungsplänen findet man auf dvb.de.

Konkret geht es um folgende Kürzungen:

Kompletteinstellungen
  • Fähre Laubegast – Niederpoyritz
  • Fähre Johannstadt – Neustadt
  • Linie 73: Pieschen – Wilder Mann
  • Linie 76: Pieschen – JVA
  • alle Alita-Leistungen
  • Bergbahnen: fahren nur noch in den Sommermonaten

Linienkürzungen
  • Linie 13: Prohlis – Mickten statt Kaditz
  • Linie 66: Nickern/Lockwitz – Altkaitz statt Mockritz
  • Linie 74: Jägerpark – Waldschlößchen statt Marienallee
  • Linie 87: Mockritz – Tolkewitz statt Striesen

Taktausdünnungen
  • Linie 6: Laubegast – Niedersedlitz nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten
  • Linie 7: Gorbitz – Pennrich nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten
  • Linie 61: Bühlau – Weißig nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten
  • Linie 62: Johannstadt – Plauen nur noch alle 7,5 statt alle 5 Minuten, nach Dölzschen nur noch alle 30 statt alle 20 Minuten
  • Linie 63: Körnerplatz – Weißig nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten
  • Linie 64: Riegelplatz – Am Vorwerksfeld nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten
  • Linie 68: Friedrichstadt – Cossebaude nur noch alle 20 statt alle 10 Minuten, nach Niederwarta nur noch alle 60 statt alle 20 Minuten
  • Linie 70/80 (Klotzsche – Gompitz/Omsewitz): Nur noch alle 30 statt alle 20 Minuten, E70 zwischen Altcotta und Trachenberge (d. h. Beibehaltung 10-Minuten-Takt zwischen Altcotta und Krhs. Neustadt)
  • Linie 81 (Bf. Neustadt – Wilschdorf): Nur noch alle 30 statt alle 20 Minuten
  • Linie 88 (Kleinzschachwitz – Prohlis): Nur noch alle 30 statt alle 15 Minuten
  • Linie 90 (Löbtau – Gompitz): Nur noch alle 30 statt alle 20 Minuten

Verzicht auf geplante Maßnahmen
  • Nichteinführung des neuen Busnetzes Süd-West
  • Linie 61: kein 5-Minuten-Takt zwischen Löbtau und Gruna, Beibehaltung des 10-Minuten-Taktes
  • Linie 64: kein 10-Minuten-Takt zwischen Striesen und Reick, Beibehaltung des 20-Minuten-Taktes

Die für heute geplante Entscheidung im Stadtrat über die Sparmaßnahmen kam nicht zustande. Die Entscheidung soll jetzt erst im März stattfinden. Für die Zwischenzeit erhält die DVB von der Stadt eine Finanzspritze von 1,6 Millionen Euro.

Da das bisherige Sparpaket bei der Politik nicht auf Akzeptanz gestoßen ist, hat die DVB ein neues Sparpaket entworfen, das weniger Einschränkungen beinhaltet.

Vom Tisch sind jetzt die komplette Abschaffung der Fähren Johannstadt–Neustadt und Laubegast–Niederpoyritz, die Einschränkungen bei den Bergbahnen und auch die Streckung diverser Buslinien vom 20- auf einen 30-Minuten-Takt.

Weiterhin vorgesehen sind folgende Maßnahmen:
  • Linie 6 fährt nur noch alle 20 Minuten zwischen Laubegast und Niedersedlitz.
  • Linie 7 fährt nur noch alle 20 Minuten zwischen Gorbitz und Pennrich.
  • Linie 13 fährt nur noch nach Mickten statt nach Kaditz.
  • Linie 74 fährt nur noch zum Waldschlößchen statt zur Marienallee
  • Linie 87 fährt nur noch nach Tolkewitz statt nach Striesen.
Neu hinzugekommen sind folgende Einsparmaßnahmen:
  • Ausdünnung des Taktes am Vormittag und am Abend
  • Ausdünnung des Taktes in Herbst-, Winter- und Osterferien (wie es bereits in Sommer- und Weihnachtsferien getan wird)
  • Linie 1 wird auf einen 20-Minuten-Takt reduziert (wahrscheinlich ist hier der Abschnitt zwischen Bf. Mitte und Leutewitz gemeint)
  • Linie 88 fährt nur noch alle 20 statt alle 15 Minuten (statt des bisher vorgesehenen 30-Minuten-Taktes)
  • Ausdünnung der Betriebszeiten der Fähren (statt der Kompletteinstellung)

Linie 1 wird auf einen 20-Minuten-Takt reduziert (wahrscheinlich ist hier der Abschnitt zwischen Bf. Mitte und Leutewitz gemeint)

Gemeint sein dürfte eher der 20-Minuten-Takt auf ganzer Linie. Laut verlinktem Artikel sollen mit dieser Maßnahme 1,2 Mio. Euro eingespart werden. Das schafft man nicht, wenn nur zwischen Bf. Mitte und Leutewitz der Takt reduziert wird.

In einen neuen Bericht von der SZ gab es weitere Vorschläge für Einsparungen:

- Samstag Takt nach Sonntagsfahrplan auf allen Linien indem auch die Linien 3, 4, 7, 9, 11 und 62 nur noch im 15-Minuten-Takt fahren
- Einstellung Linie 9 im Abschnitt Hugo-Bürkner-Straße - Kaditz, verbliebene Teil bis Prohlis nur noch im 20-Minuten-Takt -> logischerweise dafür dann Beibehaltung Linie 13 ganztägig zwischen Mickten und Kaditz

Artikel mit Bezahlschranke

https://www.saechsische.de/lokales/dresden/riesenzoff-um-sparplaene-bei-dresdner-verkehrsbetrieben-dvb-4TXA5RHCJ5A3NBLWLICJ4HBY7A.html

- Einstellung Linie 9 im Abschnitt Hugo-Bürkner-Straße - Kaditz, verbliebene Teil bis Prohlis nur noch im 20-Minuten-Takt -> logischerweise dafür dann Beibehaltung Linie 13 ganztägig zwischen Mickten und Kaditz

Steht das wirklich so im Artikel? Klingt ziemlich unlogisch.


- Einstellung Linie 9 im Abschnitt Hugo-Bürkner-Straße - Kaditz, verbliebene Teil bis Prohlis nur noch im 20-Minuten-Takt -> logischerweise dafür dann Beibehaltung Linie 13 ganztägig zwischen Mickten und Kaditz
Steht das wirklich so im Artikel? Klingt ziemlich unlogisch.

Ich weiß nicht ob der Artikel nochmal umformuliert wurde (wäre nicht das erste Mal), aber aktuell lautet die Formulierung dort so:
Zitat von: SZ-Artikel
Die Linie 9 soll nur noch alle 20 Minuten bis Prohlis fahren und sonst bereits an der Hugo-Bürkner-Straße in Strehlen enden
Also auf dem Abschnitt zwischen Hugo-Bürkner-Str. und Prohlis soll tatsächlich auf 20-Minuten-Takt ausgedünnt werden, aber zwischen Hugo-Bürkner-Str. und Kaditz soll die 9 nicht etwa eingestellt werden sondern weiter wie bisher im 10-Minuten-Takt fahren. Oder anders ausgedrückt: Von Kaditz her kommend soll jede zweite 9 schon an der Hugo-Bürkner-Str. wenden statt bis nach Prohlis durchzufahren.

Also auf dem Abschnitt zwischen Hugo-Bürkner-Str. und Prohlis soll tatsächlich auf 20-Minuten-Takt ausgedünnt werden, aber zwischen Hugo-Bürkner-Str. und Kaditz soll die 9 nicht etwa eingestellt werden sondern weiter wie bisher im 10-Minuten-Takt fahren.

Das klingt tatsächlich sinnvoller.  :D