Bezüglich der Antwortvorschläge bin ich etwas ratlos. Wie kann man als Antwort vorgeben, dass Solaris kein Talent im Doppelgelenkbus-Sektor hat? Die haben noch nie einen gebaut, daher ist die Antwort doch eigentlich Müll...
Diesen Worten kann ich mich nur im vollen Umfang anschließen.
Aber es gab ja hier im Thema noch weitere Sachen zum Beantworten...
Naja, nach dem Beispiel Hamburg M5 lohnt sich halt am WE keine Straßenbahn, jedoch ist in der Schulwoche ein Fahrzeug mit großer Kapazität nötig.
Wenn es danach gehen würde, dann wären in Dresden mehrere Straßenbahnlinien bzw. -streckenabschnitte einstellungswürdig, welche am Wochenende durch aus mit Solobussen zu bedienen wären.
Die Planungen für die Hamburger Straßenbahn waren schon sehr weit fortgeschritten. Im Gegensatz zu Sachsen war dort sogar die CDU für die Straßenbahn, die SPD dagegen. Verkehrte Welt.
Ich finde zwar in vielen Fällen auch eine Straßenbahn sinnvoller, aber finde Doppelgelenkbusse nicht „sinnlos“. Folgende Fälle als Beispiel:
- Doppelgelenkbusse als Straßenbahnersatzverkehr. Wie soll denn der Inhalt einer Straßenbahn in einen „normalen“ Gelenkbus passen? (Hier könnte man auch die Doppelgelenkbusse unter mehreren Betrieben teilen. Je nachdem, wer bei der Straßenbahn baut.)
Im Regelfall finden die Bauarbeiten außerhalb des Winters und gern auch in den Sommerferien statt. Und zwar überall gleichzeitig, weil man ja das gute Wetter und die geringen Fahrgastzahlen (in den Ferien) nutzen will. Eine doppelte Nutzung von Fahrzeugen schließt sich also aus. Zudem müssen die Fahrzeuge in irgendeiner Form finanziert werden - da ist die Beauftragung von Subunternehmen doch viel einfacher.
- Bei einer insgesamt mäßig ausgelasteten Buslinie ist ein Kurs extrem ausgelastet. Das ist beispielsweise bei Schülerverkehr der Fall.
Und dann steht der teure Doppelgelenkbus den restlichen Tag ungenutzt in der Ecke? Die obige Aussage ist leider viel zu einfach gedacht.
- Bis zur Fertigstellung einer Straßenbahnlinie vergehen mehrere Jahre. In der Zwischenzeit kann man die Doppelgelenkbusse einsetzen, die wesentlich schneller zur Verfügung stehen. (Beispiel: Zellescher Weg)
Die Verfügbarkeit der Fahrzeuge ist das eine. Das andere sind die baulichen Voraussetzungen für deren Einsatz. Das fängt bei der Befahrbarkeit der Haltestellen an, geht über die Fahrtstrecke und endet an den Schaltzeiten der Ampeln. Wenn Busbuchten vorhanden sind, dann soll sicher auch der komplette Bus am Bordstein stehen. Ist die Bucht zu kurz, so passt das Fahrzeug einerseits nicht komplett rein und steht dann auch noch schief drin. Die Erfahrungen über Doppelgelenkbusse liegen bei der DVB vor. Hätte man diese wirklich haben wollen, dann wären nicht viele Jahre seit den Testfahrten ins Land gegangen.
- Politik und/oder Anwohner wollen keine Straßenbahn. (Beispiele: Hamburg, Johannstadt)
Ich kenne Hamburger Anwohner und ÖPNV-Nutzer (speziell der Linie 5), welche durchaus die Straßenbahn gewollt haben. Und nun?
Worauf bezieht sich die Kenntnis, dass die Johannstädter keine Straßenbahn wollen?
- Eine Straßenbahn an der Stelle zu bauen ist extrem aufwändig und teuer. (Beispiel: Waldschlößchenbrücke)
Das ist falsch. Die Straßenbahn auf der WSB war von Anfang an vorgesehen. Später wurde es nur noch eine Option, welche dann 2004 auf Druck des sächsischen Wirtschaftsministeriums dann komplett gestrichen wurde. Im Gegenzug hierfür gab es dann eine höhere Förderung für die Brücke. Mit einer Straßenbahntrasse hätte die Anbindung der Brücke speziell am rechten Elbufer ganz anders ausgesehen als die (leider) ausgeführte Umsetzung der straßenbahnfreien Brücke.