Pressemeldung aus Sächsische Zeitung, Ausgabe Dresden, vom 12.09.2012, Seite 17
Ohrfeige für FDP und ihre Brückenpläne
Innere Neustadt
Der Ortsbeirat lehnt es ab, während der Sanierung der Albertbrücke die Autofahrer zu bevorzugen.
Es war kein guter Tag für die FDP-Stadtratsfraktion. Mit 13 Gegenstimmen ist deren Antrag zur Albertbrücke im Neustädter Ortsbeirat abgeschmettert worden. Nur FDP-Ortsbeirätin Benita Horst mochte der Argumentation von Parteikollege Matteo Böhme folgen und den Vorschlag mittragen, die Brücke während der Sanierung für Autos geöffnet zu halten.
Das hätte gravierende Folgen für die Straßenbahnen, die vor allem von Schülern und Studenten genutzt werden. Laut den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) seien die Linien nur schwer umzuleiten. Längere Fahrzeiten und Mehrkosten von knapp sechs Millionen Euro wären die Folge, dazu große Kundenverluste für den Nahverkehr. Es sei irrational, die Autofahrer zu bevorzugen, sagte DVB-Chef Reiner Zieschank. In eine Bahn würden die Insassen von rund 200 Fahrzeugen passen. Die Brücke für Autos zu sperren, sei deshalb ein Weg, der Vernunft, der auch Geld spare.
Zudem würde sich die Bauzeit von 20 auf 29 Monate verlängern, wenn Autos in beiden Richtungen rollen. Denn dann kann nicht großflächig auf der Brücke gearbeitet werden, erklärte Straßenbauamts-Chef Reinhard Koettnitz. Zudem koste das rund drei Millionen Euro mehr als geplant.