Pressemeldung aus Dresdner Morgenpost vom 27.07.2012, Seite 5

Böse Überraschung

Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos

Planungswirrwarr, verschobene Termine und drohende Staus. Nachdem sich der Baubeginn für die Sanierung der Albertbrücke auf September 2013 verschiebt, die provisorische Fußgänger- und Radfahrerbrücke deswegen länger als geplant halten muss, ist jetzt auch klar: Die Albertbrücke muss dennoch für neun Monate gesperrt werden.

Genau das sollte durch die heftig in die Kritik geratene Behelfsbrücke verhindert werden. Doch jetzt steht fest: Die Not-Brücke ist mit 2,2 Millionen Euro nicht nur 400 000 Euro teurer geworden als geplant, muss aufwendig gewartet werden, damit die Holzbohlen der Brücke sich nicht lösen oder gar faulen und: Eine komplett gesperrte Albertbrücke ist dennoch nicht zu verhindern.

30 000 Autos täglich müssen sich dann für neun Monate andere Wege suchen. "Eine Vollsperrung der Albertbrücke führt zu einem Verkehrskollaps in der gesamten Innenstadt", so FDP-Fraktionschef Holger Zastrow. Und: "Andauernde Fehlplanungen, schlampige Vorlagen, permanente Kostensteigerungen müssen aufhören. Wir fordern, die Beschlüsse des Stadtrates umzusetzen und eine Vollsperrung auszuschließen."

Straßen- und Tiefbauamtsleiter Reinhard Koettnitz kontert: "Durch die Sperrung für Autos verkürzt sich die Bauzeit um zehn Monate. Straßenbahnen können weiterhin über die Brücke, das spart sechs Millionen Euro für den Schienenersatzverkehr."

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #1 am: 26. August 2012, 14:57 »
Der SZ von diesem Wochenende wird wieder über die Sanierung der Albertbrücke berichtet.

Holger Zastrow (FDP) fordert, dass während der Sanierung keine Straßenbahnen, sondern Autos und ein Schienenersatzverkehr über die Brücke fahren können. Er argumentiert: "Eine Vollsperrung der Albertbrücke führt zu einem Verkehrskollaps in der gesamten Innenstadt." Doch Baubürgermeister Jörn Max (CDU) lehnt dies ab. Derzeit ist geplant, dass die Straßenbahnen eingleisig über die Brücke fahren können. Fahren nun keinen Bahnen, sondern ein Ersatzverkehr, bleibt dennoch kein Platz für Autos, da weiterhin nur eine Spur zur Verfügung stehen soll. Laut SZ kostet eine Sperrung für die Straßenbahnen 5,9 Mio. Euro mehr und erfordert für 18 000 Fahrgäste bis zu zwei Umstiege zusätzlich.

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #2 am: 26. August 2012, 16:19 »
Da fällt mir nur ein - Autolobby FDP. Aber es ist auch klar, eine schon freigegebene Waldschlößchenbrücke hätte alles entspannt. Oder wird die Sperre der Albertbrücke bis dahin ausgesetzt?
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #3 am: 26. August 2012, 16:23 »
Dieser Beitrag wurde unabhängig vom Beitrag von 9Tr geschrieben, weil er vorher begonnen wurde.
"Eine Vollsperrung der Albertbrücke führt zu einem Verkehrskollaps in der gesamten Innenstadt."
Was ist denn das für eine Übertreibung?

Damit ist jetzt geklärt, dass Holger Zastrow vermutlich der Vorsitzende der Autolobby ist und vermutlich nie den ÖPNV, sondern immer das Auto nutzt. Siehe auch: http://www.bild.de/auto/auto-news/radarfalle/erster-politiker-holger-zastrow-fdp-sachsen-fordern-warnschilder-19666980.bild.html

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #4 am: 27. August 2012, 05:28 »
@ 9Tr: Baubeginn soll im September 2013 sein. Bis dahin ist die Waldschlösschenbrücke (voraussichtlich) fertig und für den Verkehr freigegeben.

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #5 am: 31. August 2012, 15:42 »
Unter anderem die Sächsische Zeitung und die Dresdner Morgenpost berichten heute, dass nun der Sächsische Wirtschaftsminister Sven Morlok droht, weniger Fördermittel für die Brückensanierung zu zahlen. Wenn die Brücke für den Autoverkehr voll gesperrt wird, fehle es der Brücke an Bedeutung. Dies rechtfertigt keine Förderung von 75 %.

Gestern war übrigens in den Zeitungen zu lesen, dass DVB-Vorstand Zieschank sich klar gegen eine Sperrung für Straßenbahnen ausspricht. Bleiben während der Sanierung zwei Spuren für den Autoverkehr offen, dann verlängert sich die Bauzeit um einige Monate (ich glaube es waren noch mal weitere 10, wer kann das bestätigen?).

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #6 am: 31. August 2012, 16:41 »
... Wenn die Brücke für den Autoverkehr voll gesperrt wird, fehle es der Brücke an Bedeutung...

Sieht man mal wieder, dass die Straßenbahn für den Autominister keinelei Bedeutung hat.

Froschaffe



Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #7 am: 31. August 2012, 17:48 »
Wenn die Brücke für den Autoverkehr voll gesperrt wird
Müssen die Autos einen Umweg fahren, der ca. 5 Minuten dauert.

Sperrung für Straßenbahnen
Müssen die Straßenbahnnutzer ca. 15 Minuten mehr einplanen, müssen zweimal mehr umsteigen und sich in einen überfüllten Ersatzbus quetschen. Die Autofahrer brauchen natürlich auch 5 Minuten länger, wegen Stau auf der Albertbrücke. Wenn sie eine andere Brücke nehmen würden, wären sie wohl genauso schnell.

(PM) Ohrfreige für FDP und ihre Brückenpläne
« Antwort #8 am: 12. September 2012, 18:21 »
Pressemeldung aus Sächsische Zeitung, Ausgabe Dresden, vom 12.09.2012, Seite 17

Ohrfeige für FDP und ihre Brückenpläne

Innere Neustadt

Der Ortsbeirat lehnt es ab, während der Sanierung der Albertbrücke die Autofahrer zu bevorzugen.

Es war kein guter Tag für die FDP-Stadtratsfraktion. Mit 13 Gegenstimmen ist deren Antrag zur Albertbrücke im Neustädter Ortsbeirat abgeschmettert worden. Nur FDP-Ortsbeirätin Benita Horst mochte der Argumentation von Parteikollege Matteo Böhme folgen und den Vorschlag mittragen, die Brücke während der Sanierung für Autos geöffnet zu halten.

Das hätte gravierende Folgen für die Straßenbahnen, die vor allem von Schülern und Studenten genutzt werden. Laut den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) seien die Linien nur schwer umzuleiten. Längere Fahrzeiten und Mehrkosten von knapp sechs Millionen Euro wären die Folge, dazu große Kundenverluste für den Nahverkehr. Es sei irrational, die Autofahrer zu bevorzugen, sagte DVB-Chef Reiner Zieschank. In eine Bahn würden die Insassen von rund 200 Fahrzeugen passen. Die Brücke für Autos zu sperren, sei deshalb ein Weg, der Vernunft, der auch Geld spare.

Zudem würde sich die Bauzeit von 20 auf 29 Monate verlängern, wenn Autos in beiden Richtungen rollen. Denn dann kann nicht großflächig auf der Brücke gearbeitet werden, erklärte Straßenbauamts-Chef Reinhard Koettnitz. Zudem koste das rund drei Millionen Euro mehr als geplant.
« Letzte Änderung: 12. September 2012, 18:23 von Lion´s City G »

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #9 am: 13. September 2012, 20:41 »
Wie die SZ heute berichtet, hat nun der dritte Ortsbeirat (diesmal der Altstädter) den Antrag der FDP abgelehnt, dass während der gesamten Bauzeit Autos über die Albertbrücke fahren dürfen.

Im Zeitraum November 2013 bis August 2014 sollen nur Straßenbahnen die Brücke befahren können.

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #10 am: 13. September 2012, 21:01 »
Recht so für die "Gelblinge".
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:(PM) Rathaus sperrt Albertbrücke jetzt doch für Autos
« Antwort #11 am: 17. September 2012, 12:46 »
Vom 22.-26.10.2012 ist die Hoyerwerdaer Straße wegen Gleisbauarbeiten in Vorbereitung auf den Ausbau der Bautzner Straße für den Straßenbahnverkehr gesperrt - da kann mal getestet werden, wie es ist, wenn die Albertbrücke ohne Straßenbahn ist.

Linie 6: geteilte - Wölfnitz - Albertplatz -weiter zum Postplatz(Webergasse) sowie Niedersedlitz - Güntzplatz - weiter als 13 nach Prohlis
Linie 13: geteilt: (Kaditz-)Mickten - Görlitzer Straße (ZR-Wagen im Einsatz) sowie Prohlis - Güntzplatz - weiter als 6 nach Niedersedlitz

EV 6/13 - Bahnhof Neustadt - Sachsenallee