Widerstand gegen Linie 5
« am: 05. Juli 2011, 18:59 »
Nachdem bereits Anwohner in Strehlen gegen die Verlegung der Linien 9 und 13 mobil machen, wächst der Widerstand gegen die geplante Straßenbahnlinie 5! In Plauen will die FDP den Neubau der verbindung zwischen Johannstadt und Plauen verhindern und lieber beim bewährten Bus (Linie 62) bleiben.

In den kommenden jahren soll für rund 96 Millionen Euro die Straßenbahnverbindung zwischen Plauen und Johannstadt entstehen. Der Stadtrat hat die Prüfung bereits in Auftrag gegeben. Doch jetzt macht die FDP vor Ort dagegen mobil - sie fürchtet etliche Nachteile und zu hohe Kosten.

Der Plauener FDP-Chef Dietmar Keil sieht in den Plänen nur Nachteile: Wenn die Budapester Straße und die Chemnitzer Straße eine Bahntrasse bekämen, könnten Rettungsfahrzeuge nicht mehr schnell genug durch die Hauptverkehrsstraßen. In Plauen würden bereits sanierte Straßen wie Altplauen, F.-C.-Weißkopf-platz und Chemnitzer Straße wieder aufgerissen werden, während Nebenstraßen unsaniert blieben. Da die Bahn zwischen Altplauen und Chemnitzer Straße kein eigenen Gleiskörper bekommen soll, drohe eine Staufalle. Zwischen Bamberger Straße und Nürnberger Straße würde es noch unübersichtlicher werden, die Zufahrten zum Alten Annenfriedhof, zum Aldi und zum Drei-Brücken-Haus seien gefährdet. Zudem müssten die rund 130 Bergahornbäume im Mittelstreifen der Budapester Straße für die Gleise gefällt werden. (Der Grünstreifen ist schon "seit Jahren" für eine Bahntrasse freigehalten wurden. Anm. SteNa)

Keil: "Hier sollen viele Millionen Euro unnötig ausgegeben werden. Es wäre besser, ein paar Hybridbusse anzuschaffen und diese verstärkt einzusetzen."

Die Linie 62 ist allerdings häufig voll, obwohl sie zu Stoßzeiten alle 7,5 Minuten verkehrt. An Werktagen befördern die DVB dort rund 23.000 Fahrgäste pro Tag - Tendenz steigend. Die DVB rechnen mit 2.300 Fahrgästen mehr am Tag. Keil will mit seiner FDP die Diskussion noch mal entfachen.

Quelle: MOPO vom 04. Juli 2010

Re:Widerstand gegen Linie 5
« Antwort #1 am: 06. Juli 2011, 17:50 »
Liberale Kirchturmpolitik.
Andereseits, was - außer 1x zusätzliches Umsteigen - späche dagegen, die 5 an der Chemnitzer Str. enden zu lassen, dort mit der Südtangente zu verknüpfen und das Reststück weiter per Bus zu bedienen. Da die 62 nicht zu meinen Linien, die ich bei meinen Dresden-Besuchen nutze, gehört, hab ich auch keine Ahnung über die Auslastung. Oder sollte man die 5 fallen lassen und statt dessen eine mit Doppelgelenkbussen und/oder Trains besetzte Obuslinie einrichten?
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:Widerstand gegen Linie 5
« Antwort #2 am: 07. Juli 2011, 08:57 »
Also das ist wieder mal Typisch für die Poltiker, die sollen doch froh sein, daß dort eine umweltfreundliche Straßenbahnlinie gebaut wird, wenn die Busse jetzt schon voll sind und alle 7,5 min Verkehren ist es doch Sinnvoll eine Tram Linie zu Bauen, die dann etwas mehr Fahrgäste Aufnehmen kann als ein Bus. Aber so weit denken die Politiker nicht.

Tschau Jan

Die üblichen Verdächtigen gegen Linie 5
« Antwort #3 am: 07. Juli 2011, 11:54 »
..., die sollen doch froh sein, daß dort eine umweltfreundliche Straßenbahnlinie gebaut wird, wenn die Busse jetzt schon voll sind und alle 7,5 min Verkehren ...

Die Busse fahren gar alle 7/7/6 min. Aber was will man von sächsischen FDP-Kleingeistern verkehrspolitisch auch erwarten - außer Festhalten an längst überholten Konzepten (Auto, Auto - und wenn's unbedingt sein muß auch mal  Bus).


Froschaffe

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Re:Widerstand gegen Linie 5
« Antwort #4 am: 25. Juli 2011, 20:04 »
Auf SZ Online ist ein Leserbrief veröffentlicht, in dem es um die Linie 5 geht.

Zitat
Zu „Straßenbahn von Johannstadt nach Plauen vor dem Aus“ in der SZ vom 8. Juli:

Unsinniges Projekt ist

endlich beendet

Aus für Straßenbahnlinie 5. Endlich hat mal jemand die Reißleine gezogen um dieses unsinnige Projekt zu beenden. Vielleicht denken die DVB mal darüber nach, die Linie 75 nach Johannstadt zu verlängern. Das spart enorme Kosten und Ärger mit den Anwohnern der geplanten Strecke.

Lothar ...

Mehr gibt es leider nur für die jenigen, die bei SZ Online registriert sind bzw. die eine SZ-Druckausgabe besitzen.
Was haltet ihr von dieser Meinung? Zumindest von dem Teil, was man lesen darf.

Re:Widerstand gegen Linie 5
« Antwort #5 am: 25. Juli 2011, 20:14 »
"Dagegensein" ist ein alter Volkssport und kennt Argumente nicht. Ich finde immer toll, dass es für die großen Probleme immer so einfache Lösungen zu geben scheint - zumindest nach Ansicht von teils sehr einfältigen Personengruppen.
... Oder hat der gute Lothar etwa tatsächlich berechnet, dass zwei Buslinien dort wirtschaftlicher sind als eine Straßenbahnlinie?

Re:Widerstand gegen Linie 5
« Antwort #6 am: 30. Juli 2011, 12:42 »
Hallo,

es gab auch noch einen zweiten Leserbrief. Ich kopiere beide mal rüber:

Zu „Straßenbahn von Johannstadt nach Plauen vor dem Aus“ in der SZ vom 8. Juli:

Unsinniges Projekt ist

endlich beendet

Aus für Straßenbahnlinie 5. Endlich hat mal jemand die Reißleine gezogen um dieses unsinnige Projekt zu beenden. Vielleicht denken die DVB mal darüber nach, die Linie 75 nach Johannstadt zu verlängern. Das spart enorme Kosten und Ärger mit den Anwohnern der geplanten Strecke.

Lothar Lübke, Pirna



Die wichtigste Strecke

für unnötig erklärt

Das Wirtschaftsministerium bestätigt mal wieder die weitverbreitete Erkenntnis, dass seit Übernahme durch Herrn Morlok von der FDP dort nur mehr blanker Populismus und fachliche Ahnungslosigkeit dominieren. Das liegt weniger an den Mitarbeitern, die durchaus auch Sach- und Fachkunde aufweisen, der Fisch stinkt vom Kopfe her. Von allen in Dresden zur Entlastung des Straßenverkehrs dringend nötigen Straßenbahnstrecken wird ausgerechnet die wichtigste überhaupt als unnötig erklärt. Herr Morlok sollte sich mal zur Hauptverkehrszeit in die übervollen Busse der Linie 62 quetschen.

Die aktuelle Entscheidung reiht sich gut in eine Reihe Fehlentscheidungen ein, angefangen mit der Kürzung der SPNV-Mittel ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, bei dem andere Bundesländer freudig zur Kenntnis nehmen, dass Sachsen anscheinend keine Mittel mehr nötig hat. Von der Königsbrücker Straße und den dortigen verheerenden Auswirkungen der Morlokschen Unfähigkeit ganz zu schweigen. Herrn Zieschank wünsche ich viel Glück bei seinem Versuch, diese Unsinnsentscheidung zu ändern – er würde sich um den Dresdner Verkehr noch mehr verdient machen.

Volker Eichmann, Blasewitz