Ich hab mich schon gewundert, wer mir um 19:10 Uhr eine E-Mail schickt. Dabei war es der DVB-Linienänderungs-Newsletter von 18:59 Uhr, eben mit der Streikankündigung.
Aber die Streikankündigung kam wahrscheinlich auch ziemlich plötzlich:
@Chaoskomet Zurzeit liegen uns keine Informationen über einen möglichen Streik im Dresdner Nahverkehr vor. /jb
Heute um 13:30 Uhr hieß es noch, dass es keinen Warnstreik gebe.
Warnstreik am 22.03.2012: Es ist davon auszugehen, dass die DVB AG am 22.03.2012 von 4 bis 8 Uhr bestreikt wird. ...
... Es ist mit einem stark eingeschränkten Stadtverkehr zu rechnen. Nicht betroffen sind S- & Regionalbahnen sowie Regionalbusse! /rb
Vier Stunden und 36 Minuten später heißt es, dass doch ein Streik stattfinden soll, aber der Formulierung nach scheint die Wahrscheinlichkeit dafür nicht 100 % zu betragen. Ich frage mich nur, was die Formulierung „stark eingeschränkt“ bedeutet...
Da werde ich wohl eher losgehen, diese Woche muss ich nur eine Stunde zu Fuß gehen statt 40 Minuten mit Busbenutzung. Nächste Woche wäre mein Weg länger gewesen. Mit einer Kundengarantie kann ich nicht rechnen, denn es heißt:
Pünktlichkeitsgarantie
Sollte sich Ihre Ankunft am Ziel mit den Verkehrsmitteln der DVB AG einmal um mehr als 20 Minuten verspäten, erhalten Sie einen Gutschein über 5,00 Euro für ein Produkt aus dem kompletten Angebot der DVB AG. Voraussetzung ist die Vorlage Ihres benutzten Tickets und der Garantiekarte innerhalb von zehn Werktagen. Ausgeschlossen von dieser Garantieregelung sind Verspätungen, die nicht von der DVB AG verursacht oder bereits im Vorfeld angekündigt wurden – zum Beispiel bei Baumaßnahmen.
Wer eher losgeht, hat Pech. Da der Streik bereits vorher angekündigt wurde – das heißt bis 3:59 Uhr – hat man Pech.
Das heißt, für die Besitzer der ermäßigten Jahreskarte Dresden (wie mich) können gerade mal 17 Cent zurückfordern (dafür bekommt man nicht einmal den Inhalt einer Saskia-Quelle-Flasche beim Lidl - 0,19 €). Die sie aber nicht bekommen:
Abweichungen von Fahrplänen durch Verkehrsbehinderungen, Betriebsstörungen oder Betriebsunterbrechungen sowie Platzmangel begründen keine Ersatzansprüche
Völlig Pech gehabt. Eher losgehen, dafür kein Geld bekommen.
Positiv anzumerken an der DVB ist: Seit Anfang 2011 bis heute hatte ich bei der DVB keine Verkehrsstörungen, Ausfälle oder Verspätungen, bei der ich dank der Verkehrsstörung, Ausfall oder Verspätung mehr als 15 Minuten später angekommen wäre. Die letzten derartigen Fälle, von denen ich betroffen war, waren beim Schneechaos im Dezember 2010.
Ich werde diesen Fall mal der DVB verzeihen, wenn bis Sommer 2013 kein weiterer Streik hinzu kommt. Schließlich trifft der Streik auch die DVB ganz plötzlich.