Die Nachteile beim Vordereinstieg werden auch nicht durch die Chipkarte gelöst:
- längerer Einstiegsvorgang
Länger im Vergleich zu was? Vorteil beim Vordereinstieg ist, dass sich die Aus- und die Einsteiger nicht gegenüber stehen sondern getrennte Türen nutzen. Im Endeffekt halten sich die Zeiten in beiden Fällen die Waage.
- ungleichmäßige Auslastung der Plätze im Bus, weil Fahrgäste im Gang stehenbleiben
Das kommt gut und gern auch beim Einstieg an allen Türen vor (bei Bus und Straßenbahn!). Vorn dicht gedrängt, hinten freie Sitzplatzwahl. Das ist also kein Argument gegen den Vordereinstieg.
- nervig für die Fahrgäste, weil die ihre Fahrkarte rauskramen und „vorzeigen“ müssen,
Nervig nur in der Anfangszeit. Später wird das ganz normal und keiner mault mehr rum. Alle stellen sich artig an der ersten Tür an (oder drängenln...) und steigen nacheinander ein. Fertig. Wer aber rummault das sind die Schwarzfahrer, deren Anzahl bei den Unternehmen mit Vordereinstieg deutlich gesunken ist.
es wird wohl auch zu Protesten kommen[/li][/list]
Die können sich ja gleich der unsäglichen montäglichen Demo der Rechten in Dresden anschließen. Genügend dumme Mitläufer haben die ja schon. Blöder geht nimmer.
¹ Die Chipkarte kann also doch zu unangenehmen Effekten führen. Da man die Kundenkarte beim Einstieg nicht mehr kontrollieren kann, muss es öfters Fahrkartenkontrollen im Regionalbus geben, um die Kundenkarte doch noch zu kontrollieren.
Warum sollte die Kundenkarte nicht mehr kontrolliert werden können? Solange diese zur Fahrkarte gehört ist sie mitzuführen und unaufgefordert vorzuzeigen.
² Natürlich kann es auch vereinzelt Fahrer geben, die nicht nur aufs grüne Lämpchen gucken, sondern auch aufs Display, und zudem auch eine weitere Verzögerung (Abfahrt, Fahrgastschlange), eine Diskussion („Das Lämpchen ist doch grün“) und ein schlechtes Image in Kauf nehmen wollen, indem sie auf die Kundenkarte bestehen.
Warum sollten die Fahrer nicht auf die Kundenkarte bestehen? Solange diese im Tarif verankert ist und die Fahrkarte nur mit einer gültigen Kundenkarte auch wirklich gültig ist, so gibt es hierzu keine Diskussionen.
Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen.
Selbst in der etwas größeren Stadt Berlin hat die Umstellung funktioniert. Und in Dresdens Partnerstadt Hamburg. Und beide haben im Busbereich wohl deutlich mehr Fahrgäste als Dresden.
Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen.
Wenn sie denn einen hatten. ;-) Das ist ja der Vorteil beim Überall-Einstieg, dass die Schwarzfahrer problemlos in die Fahrzeuge kommen. Die Kontrolldicht ist einfach nicht hoch genug, um wirklich die gewünschte Abschreckung zu haben.
Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen.
So, wie ich die DVB kenne, wird es von denen ganz sicher eine sehr gute Kampagne dazu geben.
Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.
Die älteren Menschen werden oft unterschätzt (und Studenten überschätzt). Vermutlich werden gerade ältere Leute den Vordereinstieg schneller begreifen als Studenten (oder Fuzzis, um das Wort mal wieder zu gebrauchen ;-) ).