Umfrage

Wie sollte ein Vordereinstieg beim Bus in Dresden gestaltet werden

So wie jetzt
10 (32.3%)
Aufgeben
4 (12.9%)
Ganztägig auf Abschnitten, die gemeinsam mit Überlandlinien genutzt werden, sonst erst ab 20:00 h
2 (6.5%)
Auf allen Linien, außer den 60ern
4 (12.9%)
immer, außer bei Gelenkbussen
0 (0%)
Generell vorn
4 (12.9%)
Generell vorn, aber bei stark frequentierten Haltestellen Standschaffner zum Kontrollieren einsetzen, die Überallzustieg ermöglichen
1 (3.2%)
Sonntag und Feiertag generell, sonst nicht auf den 60er Linien
1 (3.2%)
nur außerhalb der Stadtgrenzen
2 (6.5%)
Ich will das Piratenmodell, dann erübrigt sich die Frage
3 (9.7%)

Stimmen insgesamt: 17

Vordereinstieg
« am: 07. April 2012, 20:32 »
Ich drücke wieder mal die Frage in den Raum, wie eure Meinung zum Vordereinstieg im Bus ist. Ich hab auch bewußt blödsinnige Antwortvorgeben gestellt. Stimme frei! Jedem gestehe ich drei zu. Kein Zeitlimit.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:Vordereinstieg
« Antwort #1 am: 07. April 2012, 21:20 »
Ich habe mal ausgewählt:
1. „Aufgeben“
  • Ein Busfahrer ist zum Fahren da, nicht zum Kontrollieren. Er ist nicht spezialisiert, kann also nicht zuverlässig sagen, ob ein Ticket gültig ist oder nicht. (Es gibt so viele Ticketarten: Automatentickets, Abo-Tickets mit Spielarten wie JobTicket und ermäßigte mit VVO-Kundenkarten, BahnCard 100, Schwerbehindertenausweis, DVB-Mitarbeiterausweise, Fahrkarten für Angehörige von DVB-Mitarbeitern, HandyTicket, vielleicht zukünftig noch das SachsenTicket und ALLFA-Ticket, ...) Wenn ein Busfahrer nun auch die Tickets kontrollieren soll, muss er zwangsläufig mehr Gehalt bekommen, schließlich hat er jetzt eine weitere Aufgabe.
  • Ein Vordereinstieg würde zwangsläufig zu längeren Aufenthaltszeiten führen (die Fahrgäste, die vorher durch 4 Türen eingestiegen sind, quetschen sich dann langsamer durch eine Tür) und somit müssten mehr Busse eingesetzt werden.
  • Die Auslastung der Fahrzeuge wäre schlechter (fahre mal mit einem vollen NGT6DD, da bleiben die Leute im Türbereich stehen und zwischen den Sitzreihen links und rechts ist ein großer leerer Raum).
  • Es könnte sein, dass mehr gewalttätige Übergriffe auf Busfahrer stattfinden.
  • Die Attraktivität des Busnetzes würde sinken. Mich persönlich würde es nerven, immer wieder die Fahrkarte raus kramen zu müssen, die Fahrtzeitverlängerung nervt ebenfalls. Ich würde die Busse zukünftig meiden wie jetzt schon volle Fahrzeuge (1/06, E81 Bahnhof Neustadt - Hellerberge).
  • Ob die Abschaffung bei den Fähren und Bergbahnen sinnvoll ist, weiß ich nicht. Schließlich ist dort der Andrang geringer und es gibt mehr Leute, die dort erst ihren Fahrschein kaufen (zum Beispiel gefühlte 90 % bei der Fähre Johannstadt - Neustadt).
2. „So wie jetzt“
Ich habe in den letzten Jahren nach 20 Uhr keinen Bus benutzt.
3. „Ich will das Piratenmodell, dann erübrigt sich die Frage“
Langfristig sollte das fahrscheinlose Fahren eingeführt werden, aber bitte nicht von heute auf morgen. Es sollte eher etappenweise eingeführt werden:
  • 1. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts
  • 2. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts und sonntags
  • 3. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts, samstags und sonntags
  • 4. Etappe: generelles fahrscheinloses Fahren, außer Mo - Fr 06 - 09 und 14 - 19 Uhr
  • 5. Etappe: generelles fahrscheinloses Fahren ohne Ausnahmen
So verhindert man, dass der ÖPNV plötzlich kollabiert und kann den Fahrzeug-Mehrbedarf besser planen. Außerdem sollen befürchtete Folgen wie erhöhter Vandalismus wegen geringerer Wertschätzung erst einmal auf tatsächliches Eintreten untersucht werden.

Re:Vordereinstieg
« Antwort #2 am: 08. April 2012, 20:12 »
@pilotlinie 2: Ich habe mal einige deiner Argumente "auseinandergenommen":
...
  • Ein Busfahrer ist zum Fahren da, nicht zum Kontrollieren. Er ist nicht spezialisiert, kann also nicht zuverlässig sagen, ob ein Ticket gültig ist oder nicht. (Es gibt so viele Ticketarten: Automatentickets, Abo-Tickets mit Spielarten wie JobTicket und ermäßigte mit VVO-Kundenkarten, BahnCard 100, Schwerbehindertenausweis, DVB-Mitarbeiterausweise, Fahrkarten für Angehörige von DVB-Mitarbeitern, HandyTicket, vielleicht zukünftig noch das SachsenTicket und ALLFA-Ticket, ...) Wenn ein Busfahrer nun auch die Tickets kontrollieren soll, muss er zwangsläufig mehr Gehalt bekommen,...
Der Standpunkt ist nicht ganz richtig. Im Überlandverkehr muß der Fahrer auch kontrollieren und verkaufen. Außerdem erhalten Busfahrer, die verkaufen, eine so genannte Einmannzulage, die es z.B. in München und Potsdam nicht gibt, da dort Tickets nur am Automaten erworben werden können (und P hat Vordereinstieg). Und die Qualifizierung ist Sache des Aufgabenträgers bzw. Anbieters.
Zitat
  • Ein Vordereinstieg würde zwangsläufig zu längeren Aufenthaltszeiten führen (die Fahrgäste, die vorher durch 4 Türen eingestiegen sind, quetschen sich dann langsamer durch eine Tür) und somit müssten mehr Busse eingesetzt werden.
Das mag wirklich sein, Paradebeispiel ist die 61 im Abschnitt Löbtau - Strehlen.
Zitat
  • Es könnte sein, dass mehr gewalttätige Übergriffe auf Busfahrer stattfinden.
Da sehe ich keinen Zusammenhang.
Zitat
3. „Ich will das Piratenmodell, dann erübrigt sich die Frage“
Langfristig sollte das fahrscheinlose Fahren eingeführt werden, aber bitte nicht von heute auf morgen. Es sollte eher etappenweise eingeführt werden:
  • 1. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts
  • 2. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts und sonntags
  • 3. Etappe: fahrscheinloses Fahren nachts, samstags und sonntags
  • 4. Etappe: generelles fahrscheinloses Fahren, außer Mo - Fr 06 - 09 und 14 - 19 Uhr
  • 5. Etappe: generelles fahrscheinloses Fahren ohne Ausnahmen
Wer soll das bezahlen? Werbeeinnahmen und Zuschüsse alleine nicht. Und eine Verkehrssteuer haben schon Wissenschaftler der ehem. HfV für sehr unwahrscheinlich gehalten.[/list]
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:Vordereinstieg
« Antwort #3 am: 26. April 2012, 10:29 »
In der "Wirtschaftswoche" gefunden:

http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/nahverkehr-wie-staedte-schwarzfahrer-jagen/6503938.html

Die Kölner Aktion find ich richtig.
Wenn man in der Tabelle schaut, steht bei Dresden unter "Verschärfung" JA. Was kommt da? Mehr Kontrollpersonal, nur noch Verkauf bereits entwerteter Fahrkarten (Bsp. Stuttgart) oder doch Vordereinstieg beim Bus?
Ich hätte auch nichts dagegen, das EBE auf einen "Hunni" hochzusetzen, nachträgliches Vorlegen von pers. Zeitkarten sollte dann einen Zehner kosten.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:Vordereinstieg
« Antwort #4 am: 30. November 2012, 22:01 »
Auf der DVB-Facebookseite hat sich ein User über (nach meiner Meinung angeblich) unfreundliche Busfahrer beklagt. Als Grund vermutet er fehlende Sozialkompetenz der FahrerInnen, da in Dresden kein genereller Vordereinstieg besteht (er nannte als Beispiel Hamburg).

Ich kann darüber nur grinsen.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #5 am: 28. November 2014, 22:18 »
Das Thema Vordereinstieg könnte mit Einzughaltung der Chip-FAHRkarte nochmal neue Bedeutung erlangen. Am Ende führen die dadurch den ganztägigen Vordereinstieg beim Bus ein.  >:(
Neotvírejte, dokud vlak nezastaví!

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #6 am: 28. November 2014, 22:31 »
Wie kommst du darauf?

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #7 am: 28. November 2014, 23:40 »
Das Thema Vordereinstieg könnte mit Einzughaltung der Chip-FAHRkarte nochmal neue Bedeutung erlangen. Am Ende führen die dadurch den ganztägigen Vordereinstieg beim Bus ein.  >:(

Ich glaube nicht, dass die Einführung einer Chipkarte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Vordereinstieg nach sich zieht:
  • Den Vordereinstieg könnte man auch mit Papierfahrscheinen durchführen, was auch im Regionalbus, auf der Fähre, an der Bergbahn oder nach 20 Uhr, so gemacht wird. Ob man nun eine Papierfahrkarte vorzeigt oder eine RFID-Karte an den Leser hält, macht zeitlich kaum einen Unterschied.
  • Die Papierfahrscheine werden uns wohl noch länger erhalten bleiben (Einzelfahrt, 4er-Karte, Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte im Einzelverkauf). Außerdem wird die Chipkarte nur von DVB und DB eingeführt. RVD, VGM, OVPS & Co. verschicken weiter Papierfahrscheine. Nur mit einem Reader werden wir auch in Zukunft nicht auskommen.
  • Durch die Chipkarte werden sogar die Kontrollmöglichkeiten beim Einstieg eingeschränkt. Während man bisher eine ermäßigte Karte in Verbindung mit der Kundenkarte vorzeigen musste und der Papierfahrschein auch in die Hülle der Kundenkarte passte, legt man die Chipkarte einfach aufs Lesegerät, ohne diese oder die Kundenkarte vorzuzeigen. Zukünftig heißt es dann „Grünes Lämpchen = freie Fahrt“. Außerdem passt eine Plastikkarte im Standardformat nicht in die Hülle der Kundenkarte. Ob man jetzt größere Kundenkarten herausgibt, damit die Chipkarte da reinpasst, weiß ich nicht.¹²
  • Die Nachteile beim Vordereinstieg werden auch nicht durch die Chipkarte gelöst:
    • längerer Einstiegsvorgang
    • ungleichmäßige Auslastung der Plätze im Bus, weil Fahrgäste im Gang stehenbleiben
    • nervig für die Fahrgäste, weil die ihre Fahrkarte rauskramen und „vorzeigen“ müssen, es wird wohl auch zu Protesten kommen

¹ Die Chipkarte kann also doch zu unangenehmen Effekten führen. Da man die Kundenkarte beim Einstieg nicht mehr kontrollieren kann, muss es öfters Fahrkartenkontrollen im Regionalbus geben, um die Kundenkarte doch noch zu kontrollieren. (Dann aber auch, ob der Stempel auf der Rückseite korrekt ist. Beim Einstieg muss man die Rückseite fast nie vorzeigen.) Bisher konnte man nur Tarifzonengrenzen als Grund aufführen.
² Natürlich kann es auch vereinzelt Fahrer geben, die nicht nur aufs grüne Lämpchen gucken, sondern auch aufs Display, und zudem auch eine weitere Verzögerung (Abfahrt, Fahrgastschlange), eine Diskussion („Das Lämpchen ist doch grün“) und ein schlechtes Image in Kauf nehmen wollen, indem sie auf die Kundenkarte bestehen. Das werden aber wohl nur sehr wenige Fahrer machen.

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #8 am: 29. November 2014, 12:23 »
Wie kommst du darauf?
Könnte ja sein, wenn einmal das System (mit diesen Chipkarten), welches ganz oft schon in Ost- und Westeuropa eingeführt wurde, da ist, wäre die günstige Voraussetzung dafür schon mal vorhanden. Außerdem wird durch die elektronische Verarbeitung der Daten auch eine Art "Fahrgastzählung" durchgeführt, was beim Vorzeigen eines Papierfahrscheins nicht so einfach ist, da dort der Fahrer sonst eine Art "Strichliste" führen müsste. Mit dem Elektronischen Zeug lässte sich das einfacher gestalten. So kann erfasst werden, auf welchen Linien ein Über- bzw. Unter-Angebot herrscht. So wird das in den besagten Gebieten schon gelöst.

Zum Glück ist Deutschland mit der Einführung dieses Systems etwas "hinterher" im Vergleich zu anderen Staaten.

Ich selbst bin auch ein Gegner dieses Systems und und unterstütze die von "pilotlinie2" angesprochenen Proteste der Fahrgäste.
« Letzte Änderung: 29. November 2014, 12:25 von IKARUS 280 »
Neotvírejte, dokud vlak nezastaví!

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #9 am: 29. November 2014, 17:42 »
Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen. Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen. Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen. Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.  ???

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #10 am: 29. November 2014, 19:02 »
Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen. Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen. Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen. Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.  ???
Das wurde aber in all den Städten, wo es das gibt logischerweise auch gelöst. Wenn man gezielt drauf hinweist, kann mans durchsetzten. Es ist ja nicht so, das dieses System hier erfunden wird, sondern, wie gesagt, gibts das schon häufiger.

Ein ähnliches Beispiel:
Zur letzten Tarifanpassung im VVO wurde die Möglichkeit, ein Fahrrad auf eine ermäßigte Einzelfahrt mitzunehmen, abgeschafft. Das wurde den Leuten auch "verklicktert", sodass es kaum Probleme gab. Das ist doch damit dasselbe (Veränderung von Vorschriften im Verbund). Wer den ÖPNV nutzt, sollte sich auch über Regeln klar sein und sich über Änderungen informieren. (was größtenteils wie von selbst funktioniert, z.B. Fahrgastfernsehen, Presse, Infoflyer...)

Wieder zurück zum Vordereinstieg:
Außerdem gibts ja in Leipzig seit 01.01.2009 auch den Vordereinstieg auf allen Buslinien. Da hat man es auch allen "beigebracht".

Somit ist die Bekanntmachung unter den Fahrgästen kein großes Problem.
« Letzte Änderung: 29. November 2014, 19:26 von IKARUS 280 »
Neotvírejte, dokud vlak nezastaví!

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #11 am: 29. November 2014, 21:45 »
Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen. Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen. Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen. Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.  ???
Ein ähnliches Beispiel:
Zur letzten Tarifanpassung im VVO wurde die Möglichkeit, ein Fahrrad auf eine ermäßigte Einzelfahrt mitzunehmen, abgeschafft. Das wurde den Leuten auch "verklicktert", sodass es kaum Probleme gab.
Das ist ja aber ein Beispiel, was weitaus weniger von Belangen ist, als dieses Thema. Ich glaube nicht, dass sich z. B. Ausländer, die bei der TU studieren sich davor die Tarifbestimmungen durchlesen. Wenn die vielleicht nur manchmal fahren und das bis jetzt da immer so war.

Antw:Vordereinstieg
« Antwort #12 am: 29. November 2014, 22:37 »
    Die Nachteile beim Vordereinstieg werden auch nicht durch die Chipkarte gelöst:

    - längerer Einstiegsvorgang
    Länger im Vergleich zu was? Vorteil beim Vordereinstieg ist, dass sich die Aus- und die Einsteiger nicht gegenüber stehen sondern getrennte Türen nutzen. Im Endeffekt halten sich die Zeiten in beiden Fällen die Waage.

    Zitat
    - ungleichmäßige Auslastung der Plätze im Bus, weil Fahrgäste im Gang stehenbleiben
    Das kommt gut und gern auch beim Einstieg an allen Türen vor (bei Bus und Straßenbahn!). Vorn dicht gedrängt, hinten freie Sitzplatzwahl. Das ist also kein Argument gegen den Vordereinstieg.

    Zitat
    - nervig für die Fahrgäste, weil die ihre Fahrkarte rauskramen und „vorzeigen“ müssen,
    Nervig nur in der Anfangszeit. Später wird das ganz normal und keiner mault mehr rum. Alle stellen sich artig an der ersten Tür an (oder drängenln...) und steigen nacheinander ein. Fertig. Wer aber rummault das sind die Schwarzfahrer, deren Anzahl bei den Unternehmen mit Vordereinstieg deutlich gesunken ist.

    Zitat
    es wird wohl auch zu Protesten kommen[/li][/list]
    Die können sich ja gleich der unsäglichen montäglichen Demo der Rechten in Dresden anschließen. Genügend dumme Mitläufer haben die ja schon. Blöder geht nimmer.

    Zitat
    ¹ Die Chipkarte kann also doch zu unangenehmen Effekten führen. Da man die Kundenkarte beim Einstieg nicht mehr kontrollieren kann, muss es öfters Fahrkartenkontrollen im Regionalbus geben, um die Kundenkarte doch noch zu kontrollieren.
    Warum sollte die Kundenkarte nicht mehr kontrolliert werden können? Solange diese zur Fahrkarte gehört ist sie mitzuführen und unaufgefordert vorzuzeigen.

    Zitat
    ² Natürlich kann es auch vereinzelt Fahrer geben, die nicht nur aufs grüne Lämpchen gucken, sondern auch aufs Display, und zudem auch eine weitere Verzögerung (Abfahrt, Fahrgastschlange), eine Diskussion („Das Lämpchen ist doch grün“) und ein schlechtes Image in Kauf nehmen wollen, indem sie auf die Kundenkarte bestehen.
    Warum sollten die Fahrer nicht auf die Kundenkarte bestehen? Solange diese im Tarif verankert ist und die Fahrkarte nur mit einer gültigen Kundenkarte auch wirklich gültig ist, so gibt es hierzu keine Diskussionen.

    Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen.
    Selbst in der etwas größeren Stadt Berlin hat die Umstellung funktioniert. Und in Dresdens Partnerstadt Hamburg. Und beide haben im Busbereich wohl deutlich mehr Fahrgäste als Dresden.

    Zitat
    Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen.
    Wenn sie denn einen hatten. ;-) Das ist ja der Vorteil beim Überall-Einstieg, dass die Schwarzfahrer problemlos in die Fahrzeuge kommen. Die Kontrolldicht ist einfach nicht hoch genug, um wirklich die gewünschte Abschreckung zu haben.

    Zitat
    Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen.
    So, wie ich die DVB kenne, wird es von denen ganz sicher eine sehr gute Kampagne dazu geben.

    Zitat
    Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.
    Die älteren Menschen werden oft unterschätzt (und Studenten überschätzt). Vermutlich werden gerade ältere Leute den Vordereinstieg schneller begreifen als Studenten (oder Fuzzis, um das Wort mal wieder zu gebrauchen ;-) ).

    eTicket
    « Antwort #13 am: 30. November 2014, 12:52 »
      Könnte ja sein, wenn einmal das System (mit diesen Chipkarten), welches ganz oft schon in Ost- und Westeuropa eingeführt wurde, da ist, wäre die günstige Voraussetzung dafür schon mal vorhanden.

      Es ist sogar so, dass die technischen Grundlagen deutschlandweit norminiert sind: http://www.eticket-deutschland.de/

      Zitat
      Außerdem wird durch die elektronische Verarbeitung der Daten auch eine Art "Fahrgastzählung" durchgeführt, was beim Vorzeigen eines Papierfahrscheins nicht so einfach ist, da dort der Fahrer sonst eine Art "Strichliste" führen müsste. Mit dem Elektronischen Zeug lässte sich das einfacher gestalten. So kann erfasst werden, auf welchen Linien ein Über- bzw. Unter-Angebot herrscht. So wird das in den besagten Gebieten schon gelöst.

      Vergiss den Gedanken. Es gibt den Datenschutz mit dessen Vorgaben und es gibt auch ein praktisches Problem: Chipkarten werden nicht für 100% des Sortiments eingesetzt, und so lange funktioniert keine verzerrte Statistik.

      Zitat
      Zum Glück ist Deutschland mit der Einführung dieses Systems etwas "hinterher" im Vergleich zu anderen Staaten.

      Ist das "Glück" ? eTickets nutzt man v.a. wegen einem Aspekt: Eindämmung der Verluste durch gefälschte Papierfahrkarten.
      Finales Ziel ist aber, dass man endlich ein Medium hat, mit dem man deutschlandweit OHNE Lücke fahren kann. Wobei hierzu die Tendenz weniger zu einem CiCo- sondern einem BiBo-System geht, wie gerade in der Forschung präsent ist: http://www.esim2020.de/


      Ich glaube nicht, dass die Einführung einer Chipkarte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Vordereinstieg nach sich zieht:
      Zitat
      • Den Vordereinstieg könnte man auch mit Papierfahrscheinen durchführen, was auch im Regionalbus, auf der Fähre, an der Bergbahn oder nach 20 Uhr, so gemacht wird. Ob man nun eine Papierfahrkarte vorzeigt oder eine RFID-Karte an den Leser hält, macht zeitlich kaum einen Unterschied.

      Korrekt. Man bedarf halt einer gewissen Kontrollzeit. Hierbei ist aber auch noch nicht klar, wie man das organisieriert. Man kann auch beim Vordereingang ein Lesegerät auf der linken Seiten aufhängen, das ein entsprechendes Zeichen dem Fahrer gibt, zusammen mit Daten bei speziellen Berechtigungen und auf der rechten Seite normalen Fahrscheinverkauf.

      Außerdem ist nicht klar, ob man generell oder nur zu gewissen Tageszeiten kontrolliert oder eben gar nicht. Gibt hierfür verschiedenste Lösungen in Gebieten mit eTicket-Wirkbetrieben.

      Zitat
      • Die Papierfahrscheine werden uns wohl noch länger erhalten bleiben (Einzelfahrt, 4er-Karte, Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte im Einzelverkauf). Außerdem wird die Chipkarte nur von DVB und DB eingeführt. RVD, VGM, OVPS & Co. verschicken weiter Papierfahrscheine. Nur mit einem Reader werden wir auch in Zukunft nicht auskommen.

      Und Sondertickets nicht vergessen. Bspw. Semestertickets. Aber es gibt auch verschiedene Einstiegsszenarien. Man wird nicht alles auf einmal umstellen und auch nicht bei jedem. So ist es jedenfalls andernorts passiert. Ich kann dir sagen, man braucht bei einer Komplettumstellung des Zeitkartensortiments mehr als 5 Jahre!

      Wobei bei Einzelfahrkarten die Tendenz eher zu einem Stufe 3-System geht. Und dann sind wir bei eSIM wieder.

      Zitat
      • Durch die Chipkarte werden sogar die Kontrollmöglichkeiten beim Einstieg eingeschränkt. Während man bisher eine ermäßigte Karte in Verbindung mit der Kundenkarte vorzeigen musste und der Papierfahrschein auch in die Hülle der Kundenkarte passte, legt man die Chipkarte einfach aufs Lesegerät, ohne diese oder die Kundenkarte vorzuzeigen. Zukünftig heißt es dann „Grünes Lämpchen = freie Fahrt“. Außerdem passt eine Plastikkarte im Standardformat nicht in die Hülle der Kundenkarte. Ob man jetzt größere Kundenkarten herausgibt, damit die Chipkarte da reinpasst, weiß ich nicht.¹²

      Vorsicht. Du gehst davon aus, dass nur eine Relation auf einer Chipkarte gespeichert wird. Das ist so nicht richtig. Dort werden auch ganze Kundenkarten gespeichert. Teilweise so anonymisiert, dass der Name/das Geburtsdatum nicht komplett ausgeschrieben gespeichert wird, aber dies so zuordnungsfähig ist. Es gilt grundsätzlich: Je anonymer man eine Fahrkarte haben will, desto mehr nutzt man den unrabattierten Tarif. Für jede Rabattierung muss man die entsprechende Begründung speichern (bspw. Berechtigungsnachweise, Altersangaben, etc.).

      Ich habe das schon gesehen und weiß auch, wie dies angezeigt werden kann. In dm Fall wird statt grün auch gelb angezeigt. Hinzu die weiteren Kontrolldaten.

      Zitat
      • Die Nachteile beim Vordereinstieg werden auch nicht durch die Chipkarte gelöst:
        • längerer Einstiegsvorgang
        • ungleichmäßige Auslastung der Plätze im Bus, weil Fahrgäste im Gang stehenbleiben
        • nervig für die Fahrgäste, weil die ihre Fahrkarte rauskramen und „vorzeigen“ müssen, es wird wohl auch zu Protesten kommen

      Ja, deswegen gibt es nicht zwingend einen Vordereinstieg bei eTicket-Einsatz. Das ging bei Straßenbahnen beispielsweise gar nicht mehr.[/list]

      Antw:Vordereinstieg
      « Antwort #14 am: 30. November 2014, 13:20 »
      Die nächste Frage ist ja gleich, wie macht man den ganzen Leuten in Dresden klar, dass die ab sofort vorne einsteigen sollen. Sie sind die ganzen Jahre immer irgendwo eingestiegen und mussten auch kein Fahrschein vorzeigen. Wie will die DVB allen Menschen weißmachen, dass ab morgen alle vorne einsteigen sollen. Ältere Menschen zum Beispiel, die keine öffentlichen Medien beziehen, merken es erst beim 10 Mal, dass sie vorne einsteigen sollten.  ???
      Ein ähnliches Beispiel:
      Zur letzten Tarifanpassung im VVO wurde die Möglichkeit, ein Fahrrad auf eine ermäßigte Einzelfahrt mitzunehmen, abgeschafft. Das wurde den Leuten auch "verklicktert", sodass es kaum Probleme gab.
      Das ist ja aber ein Beispiel, was weitaus weniger von Belangen ist, als dieses Thema. Ich glaube nicht, dass sich z. B. Ausländer, die bei der TU studieren sich davor die Tarifbestimmungen durchlesen. Wenn die vielleicht nur manchmal fahren und das bis jetzt da immer so war.
      Wie gesagt, wer es nutzt, sollte sich darüber im klaren sein, wie es funktioniert. Information über Fahrgastfernsehen, Infoflyer, Presse...

      Außerdem: als ich nach Portugal kam, hab ichs auch verstanden, obwohl ich von der Sprache keine Schimmer habe. Man wundert sich dann auch, wenn alle anderen, außer einem selbst, vorn einsteigen.
      « Letzte Änderung: 30. November 2014, 13:24 von IKARUS 280 »
      Neotvírejte, dokud vlak nezastaví!