Zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden - Görlitz gibt es wieder Neuigkeiten. Folgende Pressemeldung vom 05.07.13 von SZ Online:
Strom für Fernzüge nach Osteuropa
Zwischen Dresden und Görlitz sollen Oberleitungen gebaut werden. Die sind nötig für neue Angebote im Fernverkehr.
Von Sandro Rahrisch
Um den Fernverkehr zwischen Sachsen und Polen wieder aufleben zu lassen, treibt die sächsische Staatsregierung jetzt die Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz voran. Sachsen wolle dafür die Vorplanungen in Auftrag geben, antwortete Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Eva Jähnigen (Grüne).
Die Strecke verfügt zwischen deutsch-polnischer Grenze und Breslau schon über Oberleitungen. Breslau ist ohne umzusteigen aus Warschau, Posen, Lódz, Stettin und Kiew zu erreichen. Auf deutscher Seite können zwischen Klotzsche und Görlitz nur Dieselloks fahren. Dabei hatten Deutschland und Polen die Elektrifizierung dieses Abschnitts schon vor zehn Jahren in einem Abkommen beschlossen.
Der Verband Allianz Pro Schiene kritisierte schon im vergangenen Jahr, dass das international wichtige Vorhaben wegen Geldmangels immer wieder auf die lange Bank geschoben worden sei. Der Regionalexpress zwischen Dresden und Breslau ist seit 2009 die einzige internationale Zugverbindung auf dieser Strecke. Bei der Erreichbarkeit deutscher Großstädte mit der Bahn liegt die sächsische Hauptstadt auf Platz 75 von 80, so eine Studie des Dresdner Instituts für Wirtschaft. Leipzig schafft es immerhin auf Rang 58.
Noch ist unklar, ob der Bund sofort nach dem Ende der Vorplanung Geld zur Verfügung stellen wird, damit der Ausbau so schnell wie möglich beginnen kann, so Morlok. Ebenso unsicher ist, ob mit der Elektrifizierung tatsächlich Fernverkehrszüge von Dresden nach Osteuropa rollen werden. Derzeit verhandle die Staatsregierung mit der Deutschen Bahn und den Verkehrsverbunden in Ostsachsen. Morlok gehe davon aus, dass der Bund und die Bahn den Streckenausbau komplett bezahlen werden.