Hallo,
es erscheint plausibel, die beaubedingt auf der S3 freigesetzten Garnituren (und das Personal) während der Bauzeit anderweitig zu verwenden.
Nur, wie soll das funktionieren? Fährt man zwischen Coswig und Dresden Hbf einen sauberen 15-min-Takt, so hätte man in Dresden Hbf bzw. Coswig Wendezeiten von 3 bzw. 5 Minuten. Kurz: selbst mit zwei Garnituren wird eine Verdichtung auf einen 15-min-Takt nicht möglich sein. Also müsste man wenigstens in einer Richtung versetzt fahren, damit man an beiden Endpunkten eine ausreichend lange Wendezeit hat. Somit werden schon drei Garnituren, wobei die S3 nur zwei freisetzt...
Zweites Problem: Wie will man sinnvolle Anschlüsse herstellen? Falls man in beide Richtungen genau im 15-min-Takt fährt, so kommt man Richtung Süden (Dresden, Pirna) kurz nach der Abfahrt der S2 an. In der Gegenrichtung fährt man genau vor der S2 weg. Somit müsste man die S2 anpassen (früher Ri. Flughafen, später Ri. Pirna), damit man die S1-Verstärker sinnvoll in das Gesamtsystem einbindet und Übergänge schafft.
Wäre noch die Frage: Was passiert danach? Bislang hat der VVO immer gesagt, dass er kein Geld hat. Selbst die Abbestellung von der S-Bahn zubringenden Bahnstrecken steht im Raum. Nimmt man die S1-Verstärker wieder weg, so regen sie die Fahrgäste auf dieser Achse auf. Fährt der S3-Verstärker (der ja durchaus sinnvoll ist) auf Dauer nicht, verärgert man diese Fahrgäste.
Glaskugelmodus: Bleibt noch die Hoffnung auf die nächste Ausschreibung. Andere Vergabeverfahren haben gezeigt, dass selbst die DB ihre bisherigen Preise locker unterbieten kann. Natürlich könnte auch ein anderer Bieter zum Zuge kommen. Mit eingesparten Geld je Zug-km lassen sich durchaus Mehrverkehre finanzieren.