(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« am: 17. Juni 2011, 17:59 »
Pressemeldung aus Sächsische Zeitung, Ausgabe Dresden, vom 17.06.2011, Seite 15

Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94

Cossebaude

Ab Dezember soll Altcotta Endhaltestelle werden. Älteren und Behinderten wird dadurch der Weg ins Stadtzentrum erschwert.

Fast jeden Abend steht Martina Huseynov an der Haltestelle Gottfried-Keller-Straße in Cotta. Ihr Freund wohnt dort. Sie selbst fährt zurück in ihre eigene Wohnung in der Innenstadt. Dafür nutzt sie oft die Buslinie 94, die bis zum Postplatz fährt. Doch das soll sich bald ändern. Nach den neuen Plänen der Stadt soll der Bus ab Dezember nur noch bis Altcotta fahren. Die Fährgäste sollen in Zukunft an der Gottfried-Keller-Straße in die Straßenbahnlinien 1 und 12 umsteigen, wenn sie ins Stadtzentrum wollen. Im Gegenzug soll der Bus tagsüber im 10-Minuten-Takt und am Wochenende jede Viertelstunde von Cossebaude bis Altcotta. Das ist für Martina Huseynov ein schwacher Trost. "Das nützt mir gar nichts", sagt die 50-jährige. "Wenn der Bus ab Dezember nicht mehr bis zum Postplatz fährt, komme ich abends noch schlechter nach Hause. Die Straßenbahnen fahren ja nachts auch nur alle halbe Stunde. Wenn überhaupt."

Diskussionen im Ortschaftsrat

Auch der Ortschaftsrat Cossebaude lehnt die Pläne für die Linie 94 mehrheitlich ab. Laut Ortsvorsteherin Ines Pohl (CDU) seien noch zu viele Aspekte ungeklärt. Sie wundert sich über die Umfrageergebnisse der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), nach denen die Mehrheit der Fahrgäste die Veränderungen begrüßen würde. "Laut unseren Umfragen möchte eine leichte Mehrheit aber lieber den dichteren Takt der Buslinie 94 als die direkte Verbindung zum Postplatz", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch dazu. Beides zugleich sei jedoch in absehbarer Zeit nicht möglich, erklärt er weiter. Zudem werde durch den neuen Endhaltepunkt Altcotta auch das Gymnasium Cotta direkt angefahren, was den Schulweg für Kinder aus den westlichen Stadtteilen und Orten in Zukunft erleichtern würde.
Falls der Stadtrat der neuen Linienführung des Busses 94 zustimmt, fordert der Ortschaftsrat zudem,  dass wenigstens jeder zweite Bus bis nach Niederwartha und nicht nur bis nach Cossebaude fährt. „Vor allem der Umstieg für ältere Menschen und behinderte Menschen ist ein Problem“, sagt Ines Pohl weiter. „Sowohl die Haltestelle Gottfried-Keller-Straße als auch die am Rathaus Cotta ist nicht behindertengerecht ausgebaut.“ Wann dies geschehen und wie die Finanzierung dafür aussehen soll, steht derzeit noch in den Sternen. Auch Falk Lösch hofft auf einen raschen Umbau beider Haltestellen. „Dafür ist jedoch die Stadt zuständig und nicht die DVB“, sagt der dazu.

„Katastrophale Änderungen“

Besonders hart würde es die Menschen treffen, die ihre Angehörigen im Krankenhaus Friedrichstadt besuchen möchten. Diese müssten fortan zweimal umsteigen oder einen Fußmarsch einplanen, um dorthin zugelangen. „Das sind katastrophale Änderungen, vor allem für ältere Menschen“, sagt der Cottaer Gerd Güldner. „Dadurch leidet auch das Vertrauen in die DVB.“ Im Juli soll der Stadtrat über die Änderungen abstimmen. Katja Schlenker

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #1 am: 18. Juni 2011, 14:00 »
Ich mache jetzt mal die Spekulatiusdose auf, warum das so kommen soll:
1. Wer auch immer (DVB, VVO, Stadt, Händlergemeinschaften oder oder...) will keinen Bus mehr am PoPl.
2. Da die 10 jetzt auch in Mitte auf der Jahnstr. hält, wirds eng, eine Linie muß weg.
3. Parallelverkehr Bus/Tram nur da, wo unabdingbar. Wenn die 1 länger bis Leutewitz statt Bf. Mitte fährt, kann der Bus entfallen.
Wie gesagt, Vermutungen.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #2 am: 18. Juni 2011, 14:16 »
Es liegt am Parallelverkehr und das wurde schon sehr oft kund getan. Ein Verkehrsmittel musste eben entlang der Hamburger Straße weichen - und das ist eben der Bus.

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #3 am: 18. Juni 2011, 22:41 »
Da fällt mir ein Planungsspiel ein, was im Zuge des Netzes 2000 überlegt wurde. Danach sollte die Straßenbahn zwischen Neuer Annenfriedhof und Cossebauder Str. (heute 12) aufgegeben werden und auf diesem Abschnitt die Buslinie 61 verkehren. Cossebaude - Cotta - Löbtau - Strehlen - Blasewitz - Bühlau   -    was für eine Linie.
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Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #4 am: 19. Juni 2011, 19:18 »
Ich denke mal, sollte die 94 eingekürzt werden, fährt die 1 dann länger bis Leutewitz und nachts zwischen 1 und 4 Uhr eben weiterhin die 94 bis zum Postplatz. Weil im Nachtverkehr fährt die 12 ab Tharandter Straße als Linie 6 und die 1 fährt während dieser Zeit gar nicht. Auch während der Postplatztreffen im Spät- und Frühverkehr nimmt die 1 nicht am Postplatztreffen teil.

Um den Cossebaudern eine einfache Verbindung zum Krankenhaus Friedrichstadt zu ermöglichen, könnte man die Linie 1 auch über Vorwerkstraße fahren lassen. Im Gegenzug müsste die 10 aber über Waltherstraße fahren, damit die Manitiusstraße nicht abgehangen wird. Dafür fehlt aber in Friedrichstadt der Gleisbogen für Fahrten vom Betriebshof Waltherstraße zur MESSE DRESDEN ...

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #5 am: 19. Juni 2011, 19:42 »
Man könnte ja auch (um die Cossebauder, Gohliser etc. nicht vom Krhs. Friedrichstadt und PoPl abzuschneiden) jeden zweiten Bus wie bisher fahren lassen.

Oder - was ich mal im alten Forum äußerte - man führt eine mit Klein- oder Midibussen betriebene Linie (ich nenne sie mal 96) ein, für die ich folgenden Fahrweg vorschlage: Potthoffstr.(GVZ) - Hp. Friedrichstadt - Waltherstr. - Btrhf. Wa - Vorwerkstr. - Krhs.Frie - Weißeritzstr. - Yenidze - Kongresszentrum - Landtag - Theaterplatz. Diese sollte nach einem auf die aus/nach Cossebaude fahrenden Zügen abgestimmten Fahrplan verkehren (ungefährer Halbstundentakt).
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Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #6 am: 04. August 2011, 19:19 »
Montag oder Dienstag veröffentlichte die SZ einen Leserbrief einer Dame aus Briesnitz zu diesem Thema.

Sie schreibt sinngemäß, wegen der Anbindung des Krankenhauses Friedrichstadt sollte die 94 erhalten bleiben. Man könnte sie dann am Bf. Mitte enden lassen, von da kommt man ja auch anderweitig gut weiter. Zur Vermeidung von Parallelverkehr sollte man dafür die 1 bis zur Waltherstr. verkürzen.

Ich lass das mal so stehen.
« Letzte Änderung: 04. August 2011, 20:19 von 9Tr »
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Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #7 am: 04. August 2011, 21:54 »
Von mir aus, sollen die es so lassen wie es jetzt ist.

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #8 am: 05. August 2011, 21:04 »
Sollten nicht (auch) die (anderen) Änderungen im Frühjahr beschlossen werden? Also bspw. Änderungen der Linienführung von Linie 72 und des Fahrplanangebotes der Linie 308. Bis jetzt hab ich davon noch nichts gehört.

Wenn jemand was darüber weiß, dann freue ich mich über jede Info dazu.  ;)

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #9 am: 23. September 2011, 20:01 »
Pressemeldung aus Dresdner Morgenpost vom 23.09.2011, Seite 8

Cossebaude gegen DVB: Kampf um Buslinie 94

Schon wieder Ärger um DVB-Pläne. Der Ortschaftsrat in Cossebaude hat den Vorschlag der Stadtverwaltung, die Buslinie 94 zu verkürzen, abgelehnt.

"Wir sind gegen eine Einkürzung der Linie", sagt Ortsvorsteherin Ines Pohl (CDU). Bei einer Bürgerversammlung sprach sich die Mehrheit dafür aus, den Status quo beizubehalten - auch wenn die Taktzeit auf zehn Minuten verringert werden soll. Das unterstreichen die Unterschriften von 3 000 Bürgern, die für den Erhalt der direkten Verbindung zum Postplatz sind. Sie kritisieren den Zeitverlust beim Umsteigen, zudem werden Teile des Krankenhauses Friedrichstadt nicht mehr so gut erreichbar sein.

Die DVB hatten vorgeschlagen, die 94 von Niederwartha bis nach Altcotta fahren zu lassen. Schüler des dortigen Gymnasiums würden davon profitieren. Besucher der Innenstadt könnten an der Gottfried-Keller-Straße in die Straßenbahn umsteigen. "Die 1 und die 94 haben sich schon immer Fahrgäste weggenommen", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch. Bliebe es beim Status quo, würde die Option, Cossebaude mittelfristig wieder an die Straßenbahn anzubinden, unwahrscheinlich. In diesem Jahr wird sich noch nichts ändern. Nachdem sich der Ortschaftsrat und dann der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau damit befasst haben, entscheidet der Stadtrat.

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #10 am: 24. September 2011, 18:48 »
Der Ortschaftsrat Cossebaude wird wohl von einem 10-Minuten-Takt der Linie 94 weiterhin träumen dürfen, wenn im Ausgleich hierfür nicht auch die Einkürzung nach Cotta kommen wird. Ein durchgehender 10-Minuten-Takt vom Postplatz bis Cossebaude wird wohl finanziell nicht möglich sein.

Re:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #11 am: 25. September 2011, 00:42 »
Das Thema, Cossebaude wieder an die Straßenbahn anzuschließen, kommt ab und an wieder mal hoch und ist wohl auch Gegenstand der längerfristigen Planung. Nachdem aber nunmehr das Ressort Ramsauer beim Bund keine Straßenneubauten mehr fördert, sehe ich für die B6n (von Kemnitz bis Niederwartha südlich der Bahnlinie Hbf - Coswig/Az) schwarz. Und ich behaupte, ohne neue Straße keine Straßenbahn-Renaissance in Cossebaude.
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(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #12 am: 10. November 2013, 15:27 »
Da wollen wir mal diesen alten Thread wieder entstauben: Am Donnerstag berichtete die DNN auch über Pläne zur verkürzten Linie 94. Hier der Artikel:


DVB planen Ersatz für 94er Bus nach Friedrichstadt
cs

"Dafür muss es eine Lösung geben." Andreas Hoppe, Angebotsplaner bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB), hat am Dienstagabend die Hoffnungen der Cottaer und Cossebauder darauf genährt, dass es auch in ferner Zukunft aus dem Dresdner Westen eine direkte Busverbindung zum Krankenhaus Friedrichstadt geben wird. Allerdings wird das wohl nicht der 94er Bus sein. Den wollen die Verkehrsbetriebe auf Cotta "zurücknehmen", wie die Verantwortlichen das nennen. Das bedeutet, die Busse fahren dann nicht mehr bis zum Postplatz, damit entfällt diese Direktverbindung zum Krankenhaus Friedrichstadt.

Diese Überlegungen haben zu heftigem Protest im Dresdner Westen geführt. Die DVB lenken nun ein und erwägen, auch dann noch ein Fahrangebot zwischen Cotta und Friedrichstadt aufrecht zu erhalten, wenn das nicht mehr die "94" ist. Ob das "nur" ein Anruflinientaxi ist oder ob es sich dabei um im Fahrplan verzeichnete Regelfahrten handelt, ist noch nicht klar. An der Tatsache, dass die "94" zwischen Cotta und Postplatz langfristig keine Zukunft hat, ließ Hoppe keinen Zweifel. Er präsentierte dagegen ein Schaubild, auf dem die Buslinie in Cotta endet.

Voraussetzung dafür ist der Umbau der Hamburger Straße am Haltepunkt Cotta, so DVB-Verkehrsmanager Jan Bleis. Dort soll ein so genannter Verknüpfungspunkt zwischen DVB und Deutscher Bahn entstehen, eine Zentralhaltestelle mit Fahrstühlen hinauf zu den Bahngleisen, ähnlich dem Vorbild am Bahnhof Mitte. Auf der "Hamburger" würde dann eine Haltestelle gebaut, in der Straßenbahnen und Busse am gleichen Bahnsteig stop- pen können, was das Umsteigen aus dem 94er Richtung Innenstadt kom-fortabel macht, argumentieren die DVB. Die Bauarbeiten sind aber erst in drei bis fünf Jahren denkbar. Bis dahin gibt es weiter die "94" bis zum Postplatz.



Antw:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #13 am: 10. November 2013, 19:00 »
Tja, wenn die 94 wegfällt, gibt es keine Verbindung zwischen Cotta und Friedrichstadt mehr. Da muss dann wohl die 1 diesen Bogen machen. (Dann beschweren sich aber die Leute von der Manitiusstraße.)

Antw:(PM) Fahrgäste gegen verkürzte Buslinie 94
« Antwort #14 am: 13. November 2013, 17:52 »
Machen wir uns mal nischt vor. Die 1/94 im Abschnitt Postplatz - Gottfried-Keller-Str. ist Parallelverkehr in Reinkultur, trotz unterschiedlicher Fahrtwege in der Friedrichstadt. Dazu kommt, dass beide Linien nicht den selben Takt haben. Da muß also was passieren. Neben den diskutierten Varianten hab ich mal eine "salomonische" Idee:
- die 1 fährt nur alle 20 min/30 min nach Leutewitz, die übrigen Fahrten fahren ab Waltherstr. zum Btf.Wa.
- in den Taktlücken fährt dann die 94.
- die Fahrplankonstruktion müßte so sein, dass der Umstieg 1(bis Wa.) auf 94 und umgekehrt an der Hst. Schweriner Str. erfolgt.
- falls es die Finanzen zulassen, Verdichtung der 94 Cotta - Cossebaude in der HVZ auf 10 min-Takt mit Rendezvouz-Halt zur 1 an der Kellerstr.
- wenn im Sommer bei gutem Badewetter die 94 Cotta - Niederwartha verstärkt wird, dann Rendezvouz mit der 1 analog HVZ.
Ich glaube, die Ausdünnung der 1 wäre tragbar.
Bist du beim Trinken, so bleib auch dabei. Deine Frau schimpft um zehn genau so wie um zwei.